Die steuerrechtlichen Fragen, die das Geschäft bislang blockiert hatten, seien geklärt. Am Wochenende solle die Übernahme festgezurrt und frühestens Sonntagnacht offiziell verkündet werden.
7 Mrd. Dollar in bar, 8 Mrd. in Aktien
Die American Life Insurance Co. (Alico) ist einer der grössten Lebensversicherer der USA, macht das meiste Geschäft aber im Ausland. Insofern sind auch kaum wettbewerbsrechtliche Beschränkungen zu befürchten. AIG und Metlife verhandeln seit Wochen über den Verkauf. Der Zeitung zufolge zahlt Metlife 7 Milliarden Dollar in bar und weitere 8 Milliarden Dollar in Aktien. Damit läge der Preis leicht über den Schätzungen der vergangenen Wochen.
Asiatischen Lebensversicherer für 35,5 Mrd. Dollar verkauft
Kommt das Geschäft zustande, wäre es der zweite Verkauf eines AIG-Filetstücks binnen kürzester Zeit. Erst am Montag hatte der britische Versicherer Prudential für die asiatische Lebensversicherungstochter AIA 35,5 Milliarden Dollar hingeblättert. Das Geld fliesst zu grossen Teilen direkt an den US-Fiskus. Der hatte AIG in der Finanzkrise mit mehr als 182 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch bewahrt und hält mit knapp 80 Prozent die Mehrheit am ehemals weltgrössten Versicherungskonzern.
Höchster Verlust der US-Wirtschaftsgeschichte
AIG hatte sich mit komplizierten Finanzprodukten verspekuliert. Im vergangenen Jahr verlor der Versicherer 10,9 Milliarden Dollar. 2008 hatte er mit 99,3 Milliarden Dollar den höchsten Verlust der US- Wirtschaftsgeschichte eingefahren. Der seit Mitte 2009 amtierende Konzernchef Robert «Ben» Benmosche soll AIG wieder auf die Beine bringen. Dazu zieht er sich aus riskanten Geschäften zurück. Um die Schulden beim Staat zu begleichen, verkauft er das Tafelsilber.
Staat muss wahrscheinlich nicht mehr Geld einschiessen
Mit dem neuerlichen Verkauf sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat bei AIG noch einmal einspringen muss. Der Konzern hatte diese Befürchtungen bei der Vorlage seiner schwachen Jahreszahlen geweckt. AIG ist nicht nur einer der grössten Lebensversicherer der Welt, sondern auch der grösste Finanzierer von Flugzeugen. Zudem ist der Konzern über Tochtergesellschaften auch auf dem Immobilienmarkt aktiv. (awp/mc/ps/36)