Die Risiken könnten länger bestehen als erwartet und den Konzern zusätzlich belasten, räumte AIG am späten Montagabend (Ortszeit) in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht SEC ein. Die Gefahren durch an Banken in Europa verkaufte Papiere stammen aus genau jenem Bereich, der AIG an den Rande des Abgrunds gebracht hatte.
Bisherige Finanzhilfen über 180 Mrd. Dollar
Aus Angst vor einem Kollaps mit globalen Folgen war der einst weltgrösste Versicherer vergangenes Jahr weitgehend verstaatlicht worden. Die gesamten öffentlichen Finanzhilfen summieren sich bislang auf rund 180 Milliarden Dollar. Für 2008 hatte der Konzern einen in der US-Geschichte einmaligen Verlust von knapp 100 Milliarden Dollar ausgewiesen.
Verschärfte Risiken durch «Credit Default Swaps»
Das tatsächliche Ausfallrisiko für AIG liegt in der Hand der Banken in Europa. Aufgrund geänderter europäischer Vorschriften erwartet der Versicherer, dass die meisten der Geschäfte ohnehin binnen eines Jahres aufgelöst werden. Garantiert ist dies aber nicht, daher die neue Warnung. Die verschärften Risiken drohen konkret durch Papiere, die AIG den Banken als Versicherung gegen Zahlungs- und Kreditausfälle verkaufte («Credit Default Swaps»). Diese Kreditderivate entfallen etwa je zur Hälfte auf Unternehmensdarlehen und auf Immobilienhypotheken. (awp/mc/pg/24)