AIG will mehr als die Hälfte von AIA an die Börse bringen

Dies berichtet die «Financial Times» in ihrer Online-Ausgabe und beruft sich dabei auf Informationen aus dem Umfeld der Verhandlungen. Dem Bericht zufolge übertrifft die Nachfrage nach AIA-Anteilen nach dem ersten Tag der Zeichnungsfrist die zunächst angebotenen 49 Prozent. Dabei werde das Unternehmen mit 28,5 bis 30,5 Milliarden US-Dollar bewertet – ein Wert am unteren Ende der Erwartungen. Würde AIG gut zwei Drittel der AIA-Aktien an die Börse bringen, könnte dies dem Konzern mehr als 20 Milliarden Dollar einbringen. Insidern zufolge hat der arabische Staatsfonds Kuwait Investment Authority (KIA) zugesagt, AIA-Anteile für eine Milliarde Dollar zu kaufen.


AIG mit 180 Mrd Dollar vor Untergang bewahrt
Der «FT» zufolge kann AIG die Zahl der anfänglich angebotenen Aktien bei starker Nachfrage nun um ein Fünftel anheben. Den Banken bleibt zusätzlich die Möglichkeit, die Mehrzuteilungs-Option («Greenshoe») auszuüben und damit weitere 15 Prozent der Anteile zu verkaufen, wenn der Handel am 29. Oktober beginnt. Der US-Konzern AIG war von der US-Regierung in der Finanzkrise mit 180 Milliarden Dollar vor dem Untergang bewahrt worden und gehört in Kürze zu 92 Prozent dem Staat. Nun trennt sich der Versicherer von Geschäftsteilen wie AIA, um mit dem Verkaufserlös die Staatsgelder zurückzuzahlen. Der Versuch, die Sparte für mehr als 35 Milliarden Dollar an den britischen Lebensversicherer Prudential zu verkaufen, war im Sommer am Widerstand der Prudential-Aktionäre gescheitert.


Teil der Schulden zurückbezahlt
AIG hatte sich mit komplizierten Finanzkonstrukten auf dem US-Häusermarkt verspekuliert. Robert Benmosche, Chef der AIG, hatte bereits Anfang August versprochen, dass der Steuerzahler sein Geld bald zurückbekommen soll. Es heisst, die Anteilsscheine sollen in der ersten Jahreshälfte 2011 auf den Markt gebracht werden. AIG hat bereits einen Teil seiner Schulden zurückgezahlt. Das Unternehmen hatte Sparten verkauft und verdient wieder Geld im Versicherungsgeschäft. AIG ist immer noch einer der grössten Lebensversicherer der Welt und zudem der grösste Finanzier von Flugzeugen. (awp/mc/ps/10)

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