Air Berlin mit Gewinneinbruch

Als Grund für das schwächere Ergebnis nannte die zweitgrösste deutsche Fluggesellschaft in der überraschenden Mitteilung Probleme bei der Integration des übernommenen Ferienfliegers LTU. Die Auflösung von Rückstellungen konnte dies entgegen einer früheren Ankündigung nicht auffangen.


Aktie stürzt auf Allzeit-Tief
Die Air-Berlin-Aktie stürzte nach der Veröffentlichung um fast 11 Prozent auf das Allzeit-Tief von 8,39 Euro. Am Nachmittag lag sie noch immer knapp 7 Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages bei 8,75 Euro. Dass die Integration der LTU etwas länger dauern könnte, sei erwartet worden, sagte ein Analyst. Allerdings habe niemand damit gerechnet, dass es Geld kostet.


Gewinnziel schon vorher gesenkt
I m Vergleich zum Vorjahr brach der Überschuss der Gesellschaft von 50,1 auf 11 Millionen Euro ein. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gab von 64,2 auf 21,5 Millionen Euro nach. Air Berlin hatte bereits im November von der angestrebten Steigerung ihrer Gewinnmarge Abstand genommen und sich lediglich noch ein EBIT mindestens auf Vorjahreshöhe zum Ziel gesetzt. Auch dieses konnte das Unternehmen allerdings nicht mehr erreichen.


Verzögerungen bei der LTU-Integration
Das Unternehmen begründete den Einbruch mit Verzögerungen bei der LTU-Integration und technischen Problemen beim Zusammenführen der EDV-Systeme von Air Berlin und LTU. Dies habe zu einer Ergebnisbelastung im zweistelligen Millionenbereich geführt. Die zum Ausgleich gedachten Rückstellungen seien zwar wie geplant aufgelöst worden, sagte ein Air-Berlin-Sprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Doch diese dürften entgegen der Planung nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung eingehen. Daher wirkten sich die Belastungen aus der LTU-Übernahme voll aus.


Hunold zeigt sich optimistisch
Vorstandschef Joachim Hunold sagte, die Airline habe «für 2008 Anlass zu Optimismus», auch wenn das 2007er Ergebnis nicht den Erwartungen entspreche. Die Buchungslage sei erfreulich. Mit der LTU-Integration sei Air Berlin auf einem guten Weg. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasingkosten (EBITDAR) stieg im vergangenen Jahr von 256,5 auf 379 Millionen Euro. Auch der Umsatz zog dank der Übernahme von 1,58 auf 2,54 Milliarden Euro an. Details zu den Zahlen will Air Berlin erst am 31. März auf der Bilanzpressekonferenz bekanntgeben. (awp/mc/pg)

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