Air Berlin sollte Aktien bei 15,00 Euro emittieren
«Das Unternehmen sollte die Aktien am unteren Ende der Preisspanne von 15 Euro emittieren», sagte SdK-Sprecher Michael Kunert am Dienstag. Nur so werde der Schritt auf das Parkett «nicht gleich zum Flopp», nur so bliebe dem Kurs «Luft nach oben». Bei einem höheren Preis werde der Kurs vermutlich absacken – «Allein rein psychologisch wäre das nicht gut für die Aktie», sagte Kunert.
Start am Freitag
Deutschlands zweitgrösster Fluggesellschaft will an diesem Freitag an die Börse gehen. Es ist der zweitgrösste Börsengang des Jahres nach der Wacker Chemie AG. Der endgültige Preis der Aktie wird am Donnerstag innerhalb der Preisspanne 15 bis 17,50 Euro festgelegt. Kunert zufolge ist die Aktie hoch spekulativ und für unerfahrene Kleinanleger wenig empfehlenswert. «Wer noch nie mit Aktien gehandelt hat, sollte nicht gerade mit Air Berlin anfangen», sagte der Experte. Eine Art «Volksaktie» mit wenig Risiko, so wie es die Werbeaktion mit TV-Moderator Johannes B. Kerner suggeriere, sei Air Berlin keineswegs.
Rote Zahlen geschrieben
Als grösstes Problem sieht Kunert die Geschäftssituation von Air Berlin an: In den vergangenen zwei Jahren hat Air Berlin rote Zahlen geschrieben. «Das mag zum Teil an Einmaleffekten nach der Umstellung der Rechnungslegung liegen, aber das ist es nicht allein», sagte Kunert. Zu bedenken hätten potenzielle Anleger zudem, dass Air Berlin wie die gesamt Luftfahrtbranche unter dem steigenden Ölpreis leide. «Kerosin ist teuer, und das wird auch so bleiben», sagte er. Zudem seien der starke Wettbewerbsdruck und der damit einhergehende Preiskampf in der Branche zu bedenken. Negativ stosse laut Kunert zudem die Tatsache auf, dass die Altaktionäre einen erheblichen Teil ihrer Anteile abgäben. «Sie hätten zumindest abwarten könne, bis sich das Unternehmen an der Börse etabliert.» (awp/mc/gh)