Air France soll 550’000 Euro an Angehörige von Opfern zahlen
Die Klage war von den Eltern und Grosseltern der 31-jährigen Luciana Clarkson Seba eingereicht worden. Sie war bei dem Flug von Rio nach Paris mit ihrem Mann Paulo und ihren Schwiegereltern ums Leben gekommen.
228 Todesopfer
Bei dem Unglück starben am 1. Juni 2009 insgesamt 228 Menschen, darunter 28 Deutsche. Das Wrack der Maschine wurde bis heute nicht gefunden. Nach dem Urteil des Gerichtes erhalten die Eltern der Frau jeweils 510.000 Reais (rund 229.000 Euro) und die Grosseltern je 102.000 Reais (knapp 46.000 Euro). Zudem muss Air France für die Mutter eine monatliche Rente in Höhe von 5.000 Reais (2.248 Euro) zahlen. Air France wollte das Urteil nicht kommentieren.
«Unglück nie unvermeidbar»
Für den Richter Alberto Republicano de Macedo rechtfertigt das «tiefe Leid» durch den Verlust eines Familienangehörigen die Schadenersatzzahlung. Zwar könne ein Unglück als unvorhersehbar angesehen werden, aber nie als unvermeidbar, hiess es in dem Urteil, das am Montag auf der Internetseite des Gerichtes eingestellt wurde. Das Unglück stelle zudem einen Verstoss gegen die in Beförderungsverträgen zugesicherte Unversehrtheit der Passagiere dar.
Wrack bleibt verschollen
Das Wrack und die Flugschreiber der Maschine mit der Flugnummer AF-447 blieben bislang trotz mehrerer Suchaktionen vorschollen. Eine neue Suche soll möglicherweise im Februar 2011 beginnen. Lediglich 51 der 228 Opfer wurden nach dem Absturz am Pfingstmontag 2009 tot im Wasser entdeckt: Von den 28 Deutschen im Flugzeug wurden 6 tot gefunden. (awp/mc/ps/31)