Air Lib: 20 Millionen Euro an Frankreich zurückerstattet


Holco, die Holding von Jean-Charles Corbet, Ex-Chef der konkursiten Fluggesellschaft Air Lib, hat dem französischen Staat 20 Millionen Euro zurückerstattet. Als Folge eines Abkommens habe die Air Lib diese Summe von der Swiss erhalten.


«Holco für Swiss aufgekommen»: Ex-Air-Lib-Chef Jean-Charles Corbet.
Auf Grund eines Urteils des Handelsgerichts von Créteil vom 29. Juni wurden am Freitag dem französischen Staat 20 Millionen Euro überwiesen, wie Holco mitteilte. «Auf Aufforderung von Holco ist die Fluggesellschaft Swiss für diese Summe aufgekommen», präzisierte die Holding von Corbet ihre Angaben. Insgesamt schuldet die Air Lib dem Staat 30 Millionen Euro. Zwei Drittel dieses Betrags sind nun mit Geldern der Swiss beglichen worden. Die Swiss ihrerseits wollte diese Informationen nicht kommentieren.

Swiss: «No comment»
«Wir sagen dazu nichts, weil es zwischen der Swiss und Holco ein aussergerichtliches Abkommen mit einer Stillschweigevereinbarung gibt», sagte Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel. Anfang August war die Einigung zwischen der Swiss und Air Lib in einem Rechtsstreit bekannt gegeben worden, der auf die zusammengebrochene Swissair zurückgeht. Die in diesem Zusammenhang in Frankreich und Belgien blockierten Gelder wurden freigegeben, wodurch der Swiss 69 Millionen Franken zuflossen.

Überraschende Einigung
Die Einigung mit der konkursiten französischen Air Lib kam für Analysten überraschend. Allenfalls habe die Holdo Geld von den Schweizern erhalten, wurde damals spekuliert. Zumindest seien gemäss Swiss-Geschäftsbericht per Ende 2003 insgesamt 105 Millionen Franken für Rechtsstreitigkeiten in Frankreich und Belgien gesperrt gewesen.

Swiss als Swissair-Nachfolgegesellschaft erachtet
Die konkursite Air Lib, die aus den ehemaligen Swissair-Töchtern AOM/Air Liberté hervorgegangen war, hatte im Rechtsstreit 60 Millionen Euro gefordert, die ihr die Swissair noch geschuldet haben soll, als diese ihre Bilanz im Oktober 2001 deponierte. Holco, die Holdinggesellschaft der Air Lib, verlangte nun unter anderem von der Swiss Geld, da sie diese als Nachfolgegesellschaft der Swissair versteht. (awp/scc/pds)

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