Nach mehreren Grossaufträgen auf der Luftfahrtmesse von Dubai steht fest, dass Airbus in diesem Jahr mit 1.158 Flugzeugen bereits deutlich mehr Maschinen verkauft hat als im Rekordjahr 2005 (1111). Die Aktie reagierte darauf in Paris mit einem Kursanstieg um 3,64 Prozent auf 23,09 Euro. «Wir haben noch Aufträge für mehr als 3.000 Flugzeuge abzuarbeiten», sagte Airbus-Chef Tom Enders. Im Oktober hatte Airbus die Marke von 8.000 verkauften Flugzeugen überschritten.
Airbus grösster Auftrag seiner Geschichte
Emirates kaufte 81 Grossflugzeuge der Typen A350 und A380 für gut 20 Milliarden Dollar. Am Montag bestellte der grösste arabische Billigflieger, Air Arabia, 34 Airbus A320 im Buchwert von 2,48 Milliarden Dollar. Ein saudischer Prinz kaufte die erste VIP-Version der A380 («Fliegender Palast») und Airbus fand einen neuen Kunden für seinen VIP-A320. Gleichzeitig erklärte sich die Saudi Arabian Airlines erstmals seit zwei Jahrzehnten bereit, bei Airbus 22 Flieger des Typs A320 zu kaufen. Dies geht in die Verkaufszahlen aber noch ebensowenig ein wie eine neue Absichtserklärung der DAE Capital aus Dubai für den Erwerb von 100 Airbus-Flugzeugen im Listenwert von 13,5 Milliarden Dollar.
Partner im Dollarraum gesucht
Airbus hat erst jüngst das Sparziel für die Periode 2011/12 im Rahmen des Sanierungsprogramms «Power8» von 2,1 auf 3,1 Milliarden Euro erhöht. Wegen der Dollarschwäche werden Fertigungen an Partner abgegeben und Partner im Dollarraum gesucht. Dabei sind die Fertigungskapazitäten bis an die Grenze ausgelastet. Analysten fragen sich deshalb, ob Airbus die Auftragsflut bewältigen kann. «Wir fahren die Fertigung hoch», sagte Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath. So soll bei der A320 die Fertigung bis 2010 von 30 auf 40 im Monat gesteigert werden. Die Produktion der A350 soll 2013 anlaufen und 2017 rund 13 Maschinen pro Monat erreichen.
Lukrative Airshow in Dubai
Auch Boeing profitierte von der Air Show in Dubai. Qatar Airways und Emirates bestellten bei dem Airbus-Konkurrenten zusammen 47 Flugzeuge im Gesamtwert von 9,3 Milliarden Dollar. Qatar Airways kauft 30 Boeing 787 und fünf 777-Frachter. Emirates bestellt zwölf Superlangstreckenjets 777-300ER. (awp/mc/th)