Die Auslieferungen für 2007 könnten um die Hälfte niedriger ausfallen als geplant, dadurch dürfte es zu neuen Lieferverzögerungen bei den Kunden kommen, hiess es am Mittwoch in den Kreisen. Dem Vernehmen nach gibt es weiterhin Probleme mit der Verkabelung. Die EADS-Aktie reagierte mit teils starken Kursverlusten von bis zu vier Prozent. Am Nachmittag schmolz das Minus bis auf zuletzt 0,88 Prozent zusammen. Die Aktie notierte mit 22,55 Euro im MDAX .
Ergebnisse einer internen Analyse Ende September bekannt
Die EADS-Tochter Airbus hatte bereits im Juni ihre Prognose für die Auslieferungen in 2007 wegen technischer Probleme von 25 auf neun gekappt und damit einen Kursrutsch an den Börsen ausgelöst. Daraufhin traten Vorstandschef Noël Forgeard und Airbus-Lenker Gustav Humbert zurück. Der neue Chef von Airbus, Christian Streiff, stellte alles auf den Prüfstand. Er will die Ergebnisse seiner internen Analyse Ende September bekannt geben.
Kein Flug vor April 2007
Die Gerüchte um Probleme bei dem deutsch-französischen Flugzeugbauer reissen allerdings nicht ab. Die Pariser Zeitung «Les Echos» berichtete am Mittwoch von absehbaren neuen Verzögerungen um bis zu sechs Monate. Nach dem Bericht soll ein Airbus-Exekutivausschuss am Montag letzte Hand an einen veränderten Auslieferungskalender gelegt haben. Danach werde der erste A380 wie vorgesehen im Dezember an Singapore Airlines übergeben, dürfte jedoch nicht vor April 2007 in Betrieb gehen. Der erste A380 der Air France könnte im April 2009 starten. Airbus betonte, dies seien «nach jetzigem Stand» Spekulationen und verwies auf eine Verwaltungsratssitzung des Mutterhauses EADS am 29. September.
«Reine Spekulation»
Auch ein EADS-Sprecher nannte den Bericht «reine Spekulation». «Das Audit, das EADS derzeit bei Airbus durchführt, ist noch nicht abgeschlossen», sagte Sprecher Michael Hauger. Daher könnten auch noch keine Ergebnisse veröffentlicht werden. «In den nächsten Wochen» solle die Prüfung abgeschlossen sein, dann werde die Öffentlichkeit informiert.
Singapore Airlines geht von Liefertermin im Dezember aus
Eine Sprecherin von Air France-KLM sagte, die Fluggesellschaft sei von Airbus informiert worden, dass es «Präzisierungen des Auslieferungsprogramms» geben werde, Details seien allerdings noch nicht bekannt. Singapore Airlines, die als erste Fluggesellschaft mit dem neuen A380 beliefert wird, hat laut einem Sprecher bislang keinerlei Informationen von Airbus erhalten. «Wir haben eine vertragliche Bestätigung, dass der Flieger im Dezember kommt, das gilt für uns.» (awp/mc/pg)