Entsprechend offen liessen die Analysten ihre Erwartungen bezüglich der weiteren Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres. ABB verlieren bis um 11.40 Uhr 1,6% auf 15,35 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI steht zur gleichen Zeit 0,54% tiefer. Marktbeobachter machen die bereits fortgeschrittene Kurserholung in ABB von 38% seit den Novembertiefs dafür verantwortlich, dass der Titel heute gebremst wurde. Die Luft sei etwas dünn geworden, heisst es.
UBS-Analysten «erfreut»
Die Analysten der UBS zeigen sich «erfreut» über die ausgewiesenen Zahlen. Das Unternehmen habe die Ziele bis 2011 bestätigt und plane eine Kostenreduktion von 1,3 Mrd USD bis Ende 2010, was zu Restrukturierungsaufwendungen von rund 600 Mio USD führe, so Christel Monot von der UBS. Auch für die ZKB legte ABB ein insgesamt «sehr solides» Resultat vor, das aber im vierten Quartal von den 870 Mio USD Rückstellungen für hängige Verfahren der US- und EU-Behörden, Restrukturierungskosten sowie Steuerrückstellungen geprägt gewesen sei.
Abnehmende Wachstumsdynamik
Die Analysten weisen in ihren Kommentaren auch auf die abnehmende Wachstumsdynamik im Konzern hin. Vontobel wertet den im vierten Quartal rückläufigen Auftragseingang denn auch als eine klare Enttäuschung. Dieser sei jedoch längst nicht so ausgeprägt ausgefallen wie bei anderen Industriebetrieben. Damit werde einmal der relativ widerstandsfähige Charakter des Geschäfts von ABB aufgezeigt, relativiert die Bank Wegelin den Rückgang.
Erholung noch im laufenden Quartal?
Mit einer Erholung sei diesbezüglich im laufenden Quartal noch nicht zu rechnen, so die Einschätzung der ZKB. Der hohe Auftragsbestand dürfte es ABB aber ermöglichen, den Abschwung besser zu meistern als viele andere Unternehmen – sofern sich die Krise nicht über mehrere Jahre hinziehen wird, so Wegelin.
Helvea: 2009 für ABB ein Übergangsjahr
Christel Monot von der UBS setzt ebenfalls einige Fragezeichen hinter das laufende Geschäftsjahr. Dies würden aber die Absatzmärkte von ABB mit sich bringen. Weitere Risiken sieht sie zudem bei den Preisen. Ein Analyst von Helvea sieht denn auch 2009 als Übergangsjahr, welches das Unternehmen mit einem aggressiven Restrukturierungsprogramm startet. Dies dürfte helfen, den Einfluss des sich wohl weiter verschlechternden Auftragseingangs auszugleichen, schreibt Analyst Alessandro Migliorini. (awp/mc/ps/20)