Aktienfokus ABB: Einmal mehr mit starken Zahlen – Gewinnmitnahmen an der Börse

Der Technologiekonzern vermochte die ambitiösen Markterwartungen nur knapp zu erfüllen, die Garde der Analysten bleibt aber dennoch ‹bullish› für den Titel. Der Kursrückgang von heute dürfte vor allem auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein.


EBIT und Reingewinn leicht hinter den Erwartungen
Vor allem EBIT und Reingewinn von ABB blieben leicht hinter den Erwartungen des Marktes zurück. Mit Ausnahme der Divisionen Power Systems und Robotics konnten jedoch alle Bereiche die Ertragskraft deutlich verbessern. Dass der Reingewinn leicht unter den Erwartungen lag, ist gemäss Analysten vor allem auf die Verluste bei den nicht weitergeführten Bereichen zurückzuführen.


Qualität des EBIT nicht genau ersichtlich
Die Qualität des EBIT sei ebenfalls nicht genau ersichtlich, schreibt die ZKB. Die Höhe der Restrukturierungskosten und der Umfang der Belastung durch ABB Lummus seien nicht bekannt, heisst es hier.


Vier der fünf Divisionen über dem Ziel
In vier der fünf Divisionen liege ABB bezüglich EBIT-Marge über den für das Jahr 2009 formulierten Zielen. Nun harre man der neuen Messlatten, die sich ABB auflegen wird. Am Berichtstag sei jedoch noch kaum mit neuen Informationen hierzu zu rechnen, urteilt man bei der Bank Vontobel.


Mit starkem Auftragseingang überrascht
Positiv überrascht habe ABB hingegen mit dem starken Auftragseingang, der auch für die Zukunft optimistisch stimme. Der Konzern verfüge über ein komfortables Auftragspolster, schreiben RahnBodmer. Dank des hohen Ersatzbedarfs im Bereich Stromtechnik in den westlichen Industrieländern und die Neuinvestitionen in Asien werde sich ABB in den nächsten Jahren ein gutes Stück von den konjunkturellen Einflüssen abkoppeln können.


Free Cash Flow überraschte ebenfalls
Der freie Cash Flow überraschte mit 1,6 Mrd USD die Auguren ebenfalls. ABB habe seine Bilanz weiter gestärkt und sich in die Lage versetzt, strategische Akquisitionen ins Auge zu fassen, heisst es. Das Unternehmen verfügt nach Berechnungen von Sal.Oppenheim über eine Nettoliquidität von rund 1,5 Mrd USD. Nach Abzug der Kunden-Vorauszahlungen und der Rückstellungen für Verbindlichkeiten bei Lummus stünden ABB noch rund 1,0 Mrd USD zur Verfügung.


Kursverluste auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen
Die heutigen Kursverluste seien daher in erster Linie auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, nachdem der Titel in den letzten Tagen aggressiv gesucht worden sei. Seit den sehr starken Q3-Zahlen vom vergangenen Oktober hat der Titel mehr als 25% zugelegt. (awp/mc/ab)

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