Aktienfokus: ABB im Hoch – Erwartungen des Marktes wurden pulverisiert

Dementsprechend hagelt es von den Analysten Superlative für den Industriekonzern. Bis um 11.00 Uhr rücken ABB Namen um 6,0% auf 30,94 CHF vor; das Tageshoch wurde in den ersten Handelsminuten bei 31,98 CHF notiert. Der Gesamtmarkt (SMI) tendiert nicht zuletzt dank ABB 0,66% höher. ABB hat die Schätzungen der Analysten auf sämtlichen Ebenen übertroffen. Dabei habe ABB nicht etwa nur seinen hohen Auftragsbestand abgearbeitet, halten diese fest. Im Gegenteil: Der Auftragsbestand nahm im Jahresvergleich um 46% und gegenüber dem Vorquartal um 18% zu. ABB sitzt auf Aufträgen von 26,8 Mrd USD – das ist fast so viel, wie 2007 umgesetzt wurde.


«Deutliche strukturelle Fortschritte»
ABB habe in sämtlichen Divisionen seine gerade erst im September aufgestellten Profitabilitätsziele für das Jahr 2011 bereits jetzt erfüllt oder gar übertroffen. Doch das Unternehmen habe nicht nur von der starken Verfassung der Märkte profitiert, ist die Bank Helvea überzeugt. Die EBIT-Marge von 17% auf Konzernebene beweise, dass ABB vor allem strukturell deutliche Fortschritte gemacht hat und auch in Zukunft zu einer solch hohen Rentabilität fähig sein sollte. Als einzelnes Highlight wird von Analysten zudem die ausserordentlich hohe EBIT-Marge von 20,4% in der Division Energietechnikprodukte genannt. Überhaupt habe sich ABB in der Lage gezeigt, sich relativ gut von der weltwirtschaftlichen Entwicklung abzukoppeln. Das Ergebnis von ABB im ersten Quartal 2008 stärkt laut Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos die These, dass die Nachfrage nach Energieinfrastruktur eher strukturell als zyklisch ist.


Hoher Auftragsbestand
Die Division Automationsprodukte habe trotz einer schwachen Nachfrage aus der Baubranche einen beschleunigten Auftragseingang gezeigt, hält die ZKB fest. Auch hier habe sich Befürchtung über eine Abschwächung in der frühzyklischen Division als unbegründet erwiesen. Nicht zuletzt mit Blick auf den hohen Auftragsbestand wird ABB’s Ausblick für das Gesamtjahr von Analysten als zu konservativ empfunden. ABB rechnet 2008 mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20% in den Energietechnikdivisionen und von 10% im Automationsgeschäft.


«Kann es noch besser werden?»
«Kann es noch besser werden?», fragt sich angesichts der eindrücklichen Leistung Vontobel-Mann Spiliopoulos und gibt die Antwort gleich selbst: «Wir denken ja.» Er gibt auf ABB eine Kaufempfehlung aus und wird sein Kursziel von aktuell 35 CHF überprüfen. Laut Citigroup dürfte der heute von ABB gezeigte Zahlenkranz eine durchschnittliche Anhebung der EPS-Schätzungen durch die Analysten von 10% oder mehr zur Folge haben. Sal.Oppenheim macht den Anfang und kündigt bereits eine Schätzungserhöhung um 10 bis 15% an. (awp/mc/ps)

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