Bis um 10.25 Uhr fallen ABB um 1,62 CHF oder 6,3% auf 24,26 CHF zurück. Gehandelt sind bereits gut 6 Mio Titel bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 21 Mio. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 3,17% tiefer. Siemens hatte am Morgen mitgeteilt, dass nach einer Überprüfung verschiedener Grossprojekte vor allem in den Sparten Fossil Power Generation, Mobility und Siemens IT Solutions and Services das erste Quartal mit 900 Mio EUR negativ belastet werde.
Fragen um Kindles Abgang bleiben
Dies belaste im allgemein sehr negativen Börsensentiment die Aktien von ABB noch zusätzlich, hiess es in Marktkreisen. Offenbar scheine die Verlangsamung der Weltwirtschaft den Investitionsgütersektor schneller zu erreichen als ursprünglich gedacht. Die Bank Rahn & Bodmer geht davon aus, dass wegen zurückgestellten Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Hand der Auftragsbestand von ABB künftig weniger stark wachsen werde als prognostiziert. Noch immer sei zudem unklar, wieso es zum Abgang von Fred Kindle als CEO gekommen ist, kritisiert die Bank weiter.
«Kein Kommentar zu Vorgängen bei Siemens»
ABB-Sprecher Wolfram Eberhardt lehnte einen Kommentar zu den Vorgängen bei Siemens und zur Frage, ob Ähnliches auch bei ABB vorkommen könnte ab. «Wir kommentieren weder unsere Mitbewerber noch machen wir Aussagen zum Geschäftsgang des laufenden Quartals», erklärte Eberhardt auf Anfrage von AWP. Er verwies dabei aber auf die unterschiedlichen Strukturen von Siemens und ABB. ABB generiere 81% des Umsatzes mit so genannten Basis-Aufträgen im Wert von unter 15 Mio USD und nur 19% mit Grossaufträgen über 15 Mio USD. Zudem sei ABB als Zulieferer im Kraftwerkbau kleineren Risiken ausgesetzt als Siemens als Generalunternehmer. (awp/mc/ps)