Das bereits am Vortag publizierte Ergebnis für das Geschäftsjahr 2007 hat die Analysten überzeugt. Heute Donnerstag folgten nun noch Details zum vierten Quartal sowie der Ausblick für 2008. Die ABB-Valoren liegen bis um 11.00 Uhr mit 2,5% weiterhin deutlich im Plus, wenn auch etwas leichter als zu Beginn der Sitzung. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt derweil 0,5%.
Helvea: «Solider Ausblick»
Der Ausblick von ABB sei solide und über den Prognosen, schreiben die Analysten von Helvea. Die Zahlen für den Auftragsbestand und die Betriebsmarge seien zwar etwas unter ihren Erwartungen ausgefallen, der Auftrags-Mix sei aber besser als prognostiziert. Sal.Oppenheim sieht den Ausblick für die Power Division weiterhin «bullish». Dieser dürfte den eher vorsichtigen Ton für den Bereich Automation kompensieren, so die Analsten. Die Prognose für 2008 sei höchst überzeugend, schreiben auch die Analysten der Bank Vontobel. Sie würden ihre Schätzungen entsprechend anheben. Die Bank Wegelin ist von der Wachstumsprognose für 2008 ebenfalls überzeugt. Die prall gefüllte Kasse würde auch grössere Zukäufe zulassen.
Citigroup gibt sich zurückhaltend
Zurückhaltend zeigten sich lediglich die Analysten der Citigroup. Das Momentum dürfte nun schwächer werden und der Wechsel im Management sei schleierhaft, schreiben sie. Die telefonische Konferenzschaltung habe keine konstruktiven Antworten gebracht, die über «unüberbrückbare Differenzen» hinaus gegangen sei, so die Citibank-Analysten.
Unsicherheiten nach Kindles Abgang
Bei den meisten Analysten-Kommentaren ist deshalb erneut der Abgang von CEO Fred Kindle im Fokus. Die Unsicherheiten bezüglich der weiteren Konzernstrategie seien mit dem Abgang von Kindle gestiegen, schreiben beispielsweise die Marktbeobachter von Wegelin. Deshalb, und wegen entstandenem Vertrauensverlust bei den Investoren, sei kurzfristig mit einer erhöhten Volatilität der Papiere zu rechnen.
Vontobel: «Wachstumsmaschine ABB»
Die Vontobel-Analysten sehen hingegen das Interesse der Investoren an der «Wachstumsmaschine ABB» schon bald zurückkehren. Auch die ZKB erachtet die Kursreaktion vom Vortag als übertrieben. Strategisch habe der Vorgänger von Kindle, Jürgen Dormann, die Basis für die erfolgreiche Entwicklung gelegt, so die ZKB-Analysten. Sal.Oppenheim hofft, dass die guten Zahlen den Fokus nun wieder auf die starken Fundamentaldaten richten. Ähnlich sehen dies die Helvea-Analysten. Es gebe bei aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenzial, obwohl sie deutlich unzufrieden seien mit den jüngsten Entwicklungen auf Corporate Level. (awp/mc/ps)