Aktienfokus: ABB mit grössten Verlusten – «verdächtige» Zahlungen belasten
Welche finanziellen Folgen auf den Konzern zukommen könnten, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar, sagte ein Unternehmenssprecher.
Freiwillige Meldung positiv gewertet
Die Unsicherheit belaste das Sentiment, hiess es. Am Markt wird offenbar mit möglichen Strafzahlungen im tiefen zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Als positiv wird dagegen bewertet, dass ABB die «verdächtigen» Zahlungen freiwillig gemeldet hat. Um 10.25 Uhr stehen ABB 0,25 CHF oder 1,8% tiefer bei 13,85 CHF, gehandelt sind rund 5 Mio Titel. Der Gesamtmarkt(SMI) notiert derweilen 0,47% schwächer auf 7’801,44 Punkten.
Unsicherheit dürfte anhalten
Die Neuigkeiten seien negativ fürs Sentiment, hiess es. Auf diese Art von Nachrichten hätten die Anleger wohl nicht gewartet, schreibt die Bank Wegelin im «BrunCH». Bis das Ausmass des Falles und die allfälligen Konsequenzen bekannt würden, dürfte die Unsicherheit anhalten.
Finanzielle Folgen schwierig abzuschätzen
Investoren verabscheuten Unsicherheiten, heisst es im Kommentar der Bank Julius Bär. Im Moment seien die finanziellen Folgen schwierig einzuschätzen. Offenbar gehe der Markt jedoch von möglichen Strafzahlungen im tiefen einstelligen Millionenbereich aus, sagte ein Analyst.
Interne Prozesse beginnen zu greifen
Vom Newsflow her sei dies für ABB bestimmt «leicht negativ», sagte Andreas Riedel, Analyst bei der Bank Sarasin. Falls ABB Zahlungen leisten muss, rechnet er etwa mit einem «zweistelligen» Millionenbetrag. In Nigeria hätte ABB rund 18 Mio USD bezahlen müssen. Das Positive an diesem Fall dürfe aber nicht zu sehr in den Hintergrund treten. Dass ABB freiwillig verdächtige Zahlungen den Behörden melde, sei auch ein Zeichen, dass die internen Prozesse nun zu greifen beginnen würden und die Transparenz des Konzerns verbessert werde, so Riedel weiter. (awp/mc/pg)