Aktienfokus: Actelion nach Halbjahreszahlen im Aufwind
Auch der Verlust im Zusammenhang mit der Akquisition der amerikanischen CoTherix ist geringer ausgefallen als von Analysten befürchtet. Zudem hat das Biopharmaunternehmen seinen Ausblick auf das Gesamtjahr erneut angehoben. Bei Analysten stösst das Resultat einhellig auf positive Resonanz.
Gewinnen gut 10 Prozent
Bis gegen 10.40 Uhr gewinnen Actelion Namen gut 10% auf 62,50 CHF, der Gesamtmarkt (SPI) steht aktuell 1,2% höher.
Durchwegs positive Kommentare
Pharmaspezialistin Brigitte Kulhoff von Rahn & Bodmer nennt das Resultat ‹bombastisch›, die Bank Vontobel spricht von einem ‹glänzenden Ergebnis› und ZKB-Analyst Hernani L. de Faria attestiert Actelion eine ’sehr gute Leistung›. Vorbehalte herrschen bei den Experten aber bezüglich der künftigen Umsatzentwicklung des Hauptproduktes Tracleer, nach dem Markteintritt der Konkurrenzprodukte Thelin und Ambrisentan der Wettbewerber Encysive und Gilead.
Einstufung ‹Marktgewichten› bestätigt
Der Tracleer-Umsatz sei trotz Markteintritt der Konkurrenz im ersten Halbjahr um hohe 15% angestiegen, so de Faria. In Anbetracht der Unsicherheit zum weiteren Umsatzverlauf und der Bewertung der Actelion-Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 23,1 bestätigt er seine Einstufung ‹Marktgewichten›.
Konkurrenz wird zunehmen
Ähnlich äussert sich Kulhoff, die ebenfalls an ihrer ‹Market-Perform›-Empfehlung festhält: Zwar sei die Steigerung der Tracleer-Verkäufe im ersten Halbjahr durch kräftige Preiserhöhungen unterstützt worden; es sei aber beruhigend, dass die neue Konkurrenz bislang überhaupt keine Spuren hinterlassen habe. Sie rechnet allerdings auch damit, dass die Konkurrenz in den nächsten Monaten zunehmen wird.
Eigene Schätzungen für 2007 zu tief
Die Analysten der UBS erwarten ab dem Jahr 2008 eine signifikante Wachstumsverlangsamung bei Actelion, da sich ab dann die Auswirkungen des Markeintrittes von Ambrisentan bemerkbar machen dürften. Die eigenen Schätzungen für das Jahr 2007 hält die Grossbank nach den heutigen Zahlen aber für zu tief.
Kosten im ersten Halbjahr unterproportional entwickelt
ZKB-Mann de Faria hält weist weiter darauf hin, dass sich die Kosten im ersten Halbjahr unterproportional entwickelt haben, auch wenn mit dem Fortschreiten der klinischen Studien die Forschungs- und Entwicklungskosten stark angestiegen sind. (awp/mc/ar)