Als Gründe wurden Lieferverzögerungen sowie Einmalkosten genannt. Noch im Mai hatte der Technologiekonzern seine Aussichten bestätigt. Erst vergangene Woche hatte zudem LODH den Titel mit Kursziel 140,00 CHF auf «Buy» von «Hold» hochgestuft. Daraufhin hatte die Aktie wieder etwas zugelegt, nachdem er seit Mitte Mai deutliche Abgaben verzeichnet hatte. ADB-Namen haben am Berichtstag auf 50,00 (Schlusskurs 104,00) CHF eröffnet und zwischenzeitlich mit 49,70 CHF ein neues 52-Wochen-Tief erreicht. Gegen 9.40 Uhr notiert der Titel 52,0% tiefer auf 49,80 CHF, der Gesamtmarkt (SPI) sinkt 0,13% auf 5’764,53 Stellen.
Glaubwürdigkeit beschädigt
Hart ins Gericht mit dem ADB-Konzernmanagement geht Panagiotis Spiliopoulos von der Bank Vontobel. Die Glaubwürdigkeit des Teams, das noch vor etwas mehr als einem Monat die Guidance bestätigt und danach an Roadshows nochmals dieselbe Story verkauft habe, sei vernichtet. Auch lasse die drastische Änderung der Aussichten das vorgezogene Placement von Management Aktien (120,00 CHF) in einem anderen Licht erscheinen.
Rating reduziert
Zwar seien die technologischen Herausforderungen von Settop-Boxen der neusten Generation bekannt, doch der Impact auf ADB erstaune dennoch, kommentiert Spiliopoulos die heutige Ankündigung. Er reduziert sein Rating für den Titel auf «Market Underperform» von «Market Outperform» und kündigt eine massive Reduktion seiner Schätzungen an. Den fairen Wert der Aktie sieht er neu bei ca. 50 bis 60 CHF.
«Mattscheibe» für die Aktionäre
Eine «Mattscheibe» für die Aktionäre und «höchstwahrscheinlich eine schallende Backpfeife für LODH» sei die Gewinnwarnung, heisst es maliziös bei der Bank Wegelin. Diese reagiert, indem sie ihr «Buy»-Rating und das Kursziel auf «under review» setzt. Analyst Michael Foeth rechnet mit einem signifikanten Rückgang im Titel. Dies nicht zuletzt wegen der angeschlagenen Glaubwürdigkeit, nachdem das Management vor etwas mehr als einem Monat die Ziele 2006 bestätigt habe.
Informationen gefordert
Mehr Informationen zur Guidance-Reduktion und den Einmalkosten erhofft er sich von der heute um 17.30 stattfindenden Telefonkonferenz. (awp/mc/gh)