Aktienfokus: Arpida im Tief – bereits zweite Verzögerung im Zulassungsantrag

 Die neuerliche Verspätung sorgt unter Analysten für Verstimmung. Arpida Namen sinken an der SWX bis um 11.20 Uhr um 6,3% auf 17,10 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,75% tiefer steht. Ursprünglich sollte der Zulassungsantrag für das Medikament Iclaprim zur Behandlungen von Hautinfektionen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Sollte dies nicht der Fall sein, wäre dies eine «echte Enttäuschung», schreibt Vontobel-Analyst Markus Metzger. Arpida habe die Komplexität und Grösse des Zulassungsantrages offenbar unterschätzt, schreibt Metzger.


Nicht eingehaltene Versprechungen
Arpida hat nun mit der US-Zulassungsbehörde FDA einen laufenden NDA-Zulassungsantrag vereinbart. Dabei kann das Unternehmen einzelne Module des Dossiers bereits liefern, die bereits von der FDA geprüft werden. Martin Vögtli von Sal. Oppenheim winkt mit Blick auf den Februar-Termin bereits ab. Er rechne nun mit einem Zulassungsantrag bis Ende April diesen Jahres. Als besonders enttäuschend wertet Vögtli den Umstand, dass das Arpida-Management ihm just noch vor einer Woche versichert habe, dass nach der ersten Verschiebung keine weiteren Verzögerungen zu erwarten seien.


Kursziel dürfte nach unten korrigiert werden
Metzger erachtet in der Folge seine Schätzungen für den Umsatzbeitrag von Iclaprim im laufenden Jahr in den Höhe von 20 Mio CHF als zu optimistisch. Er werde seine Schätzungen und das Kursziel (aktuell: 53 CHF) für Arpida nach unten korrigieren, so der Vontobel-Analyst. Metzer hat ein «Buy»-Rating auf Arpida. Martin Vögtli von Sal. Oppenheim geht gar vor dem zweiten Halbjahr 2009 nicht von einem materiellen Umsatzbeitrag durch Iclaprim aus.


Iclaprim nur um ein «me-too»-Produkt?
Am härtesten geht Olav Zilian von Helvea mit Arpida ins Gericht: Er stellt die Zulassungsfähigkeit von Iclaprim grundsätzlich in Frage. Bei dem Präparat handle es nicht um eine grundlegend neue Klasse von Antibiotika, sondern nur um ein «me-too»-Produkt, also um eine leicht Abwandlung bestehender Medikamente. Iclaprim dürfte also schwierig zu vermarkten sein, so Zilian. Schliesslich sei die Arpida-Aktie ohnehin überbewertet, so der Helvea-Analyst. (awp/mc/ps)

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