Aktienfokus: Automobilzulieferer geben Gas

Nach Darstellung eines Analysten hängen Schmolz + Bickenbach zu 40%, Georg Fischer zu 50% und Feintool sogar zu 80% am Tropf der Autohersteller. Nach Ansicht eines weiteren Beobachters sind die heutigen Kursgewinnen denn auch eher ein Strohfeuer. «Wir sehen hier eine Bärenmarktrally.»


Spitzennotierungen bereits wieder unterschritten
Bis 10.45 Uhr legen die meisten Titel der von der Automobilindustrie abhängigen Unternehmen zu, haben sich jedoch bereits wieder von ihren Tagshöchstständen gelöst. Schmolz+ Bickenbach steigen um 3% auf 15,50 CHF (Tageshoch 16,10 CHF), Georg Fischer um 5,2% auf 227,50 CHF (Tageshoch 234 CHF) und Rieter um 1,8% auf 168 CHF zu (Tageshoch 172,50 CHF). Feintool sind bislang ungehandelt und Ems Chemie verbilligen sich um 0,7% auf 85,45 CHF (Tageshoch 86,05 CHF).


Hilfe für US-Autohersteller stützt
Die Analystengilde macht für die Autoteilelieferanten nur kurzfristig eine Verschnaufpause aus, nachdem den Automobilherstellern Ford, GM, und Chrysler, ein Überbrückungskredit in Aussicht gestellt worden ist. «Das ist nur eine kurzfristige Sache», kommentiert ein Analyst die Unterstützung für die Hersteller und die damit einhergehende Kursentwicklung der Valoren der Schweizer Industrietitel.


Fehlende Strukturanpassungen
Der Experte bemängelt nämlich, dass mit Ausnahme von Rieter und Georg Fischer die übrigen Zulieferer bislang keine Strukturanpassungen vorgenommen hätten. «Es müssen jetzt kontrolliert Kapazitäten abgebaut werden», fordert er. Sollten neben den in Schieflage geratenen US-Autofabrikanten auch die europäischen Fahrzeugbauer zunehmend unter Absatzproblemen leiden, dürfte es für die Schweizer Lieferanten unangenehm werden, wie der Analyst meint.


CH-Zulieferer nicht ausgeprägt US-lastig
Ein weiterer Branchenkenner sieht in der höheren Abhängigkeit der Schweizer Lieferanten von europäischen und japanischen Autoherstellern als von amerikanischen gegenwärtig noch einen kleinen Vorteil. «Es ist der Vorteil der Schweizer, dass sie nicht so US-lastig sind», betont er. Sollte sich die Krise aber verstärkt auf Europa niederschlagen sieht er düstere Zeiten für die hiesigen Fabrikanten. «Jetzt gibt es noch verlängerte Ferien und Kurzarbeit aber dann drohen Entlassungen», erwartet er. (awp/mc/ps/13)

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