Aktienfokus Bâloise: Wie SMI schwächer – Fusion mit Gothaer würde begrüsst

Analysten erachten diese Pläne aus operativer Sicht als durchaus sinnvoll. Allerdings würde der Bâloise-Aktie auch die Kursphantasie, selbst von einem anderen Versicherungskonzern geschluckt zu werden, genommen. Bis um 09.50 Uhr verlieren Bâloise 1,3% auf 94,95 CHF, während der Gesamtmarkt (SMI) mit 1,42% auf 7’563,22 Punkte nachgibt.


Zusammenschluss der beiden Versicherer durchaus mit Sinn
Operativ würde ein Zusammenschluss der beiden Versicherer durchaus Sinn ergeben, erklärte René Locher – Analyst bei Sal.Oppenheim – auf Anfrage von AWP. Dabei seien zwei Punkte speziell zu erwähnen: Zum einen würde sich die Distribution von Versicherungsprodukten für beide substantiell verbessern. Dies sei vor allem im Lebengeschäft von grosser Bedeutung. Zum anderen könnten sowohl bei Gothaer als auch bei der Bâloise die Kosten gesenkt werden.


Verhandlungen ’sehr willkommen›
Auch für Heinrich Wiemer von der Bank Vontobel sind die Verhandlungen ’sehr willkommen›. Bâloise habe in der Vergangenheit das Erreichen der kritischen Masse in den Kernmärkten immer als strategische Priorität angegeben. «Selbst wenn die aktuellen Gespräche nicht zum Abschluss führen sollten, zeigen sie, dass die Herausforderung jetzt ernst genommen wird», schreibt Wiemer in seinem Kommentar weiter. Dabei seien gerade Versicherungsvereine gern gesehene Partner, da sie sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber sehen.


‹Poison Pill›
Als sogenannte ‹Poison Pill› könnte der Wegfall der Übernahmefantasien etwas auf die Kursentwicklung der Bâloise lasten, so Locher weiter. Falls eine Fusion mit Gothaer in Deutschland zustande käme, würde für Bâloise der Status als Übernahmekandidat, der in der Vergangenheit oft für Kursavancen gesorgt hat, wegfallen. (awp/mc/gh)

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