Aktienfokus: Clariant auf Höhenflug – «Shorties» decken sich ein
Diese hätten offensichtlich ein von AWP geführtes Interview mit dem Clariant-Finanzchef zum Anlass genommen, ihre Short-Positionen etwas zu reduzieren. Clariant Namen steigen bis um 11 Uhr um 6,1% auf 13,10 CHF, das Tageshoch lag bei 13,20 CHF. Die gehandelten Volumen fallen mit 3,6 Millionen Stück relativ hoch aus, verglichen mit dem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 4,1 Millionen Aktien aus dem letzen Monat.
«Der Short-Titel schlechthin»
«Clariant ist der Short-Titel schlechthin», sagte ein Händler. Das von AWP publizierte Interview sei nun offensichtlich als Anlass genommen worden, die Leerpositionen etwas zu schliessen. «Es würde nicht überraschen, wenn später noch ein Übernahmegerücht gestreut wird, um den Anstieg zu rechtfertigen», sagte der Marktteilnehmer lakonisch.
Restrukturierungen verlaufen nach Plan
Gemäss einem AWP-Interview mit CFO Patrick Jany ist Clariant gut auf Kurs. Die Restrukturierungen liefen nach Plan und dürften aus eigener Kraft finanzierbar sein. Die Dividende sei deshalb nicht gefährdet. Man befinde sich derzeit rund in der Mitte der Wegstrecke. Jany machte keine Angaben über den Verlauf des Q2, bestätigte jedoch die Ziele bis 2010. Er schliesst weitere Portfoliobereinigungen über Devestitionen oder den Abtausch von Produktelinien bzw. Kooperationen nicht aus.
«Das Öl bleibt einfach teuer»
Doch grundsätzlich neue Aussagen habe Jany keine gemacht, sagte der Händler. Dies hätte mit Blick auf die Ad-hoc-Publizitätspflicht auch erstaunt. «Das tönt alles sehr gut und dürfte die Investoren zumindest was die Dividendenzahlung betrifft wohl beruhigen», kommentiert auch die Bank Wegelin, weist aber darauf hin, dass der Titel seit dem Janauar-Tief bei 7,10 CHF schon einiges an Vorschusslorbeeren erhalten habe. Aus diesem Grund dränge sich das Argument der Shorteindeckungen eindeutig auf, bestätigte ein anderer Händler. Auch mit dem leicht fallenden Ölpreis könnte vielleicht argumentiert werden. «Aber ob das Barrel 122 oder 135 US-Dollar kostet – das Öl bleibt einfach teuer» relativierte dieser. (awp/mc/ps)
