Aktienfokus Clariant: Mit deutlichen Kursverlusten nach Quartalsbericht

Bis um 10.45 Uhr büssen Clariant Namen 3,7% auf 17,15 CHF ein, das Tagestief wurde bei 17,10 CHF notiert. Der Gesamtmarkt (SMI) steht indes 0,67% höher auf 7’302,60 Punkten. In der Beurteilung des Datenkranzes geben sich die Analysten einig: Clariant hat einen äusserst gemischten Eindruck hinterlassen. Trotz Rückenwind durch die vorteilhafte Entwicklung der Fremdwährungen und Kosteneinsparungen kommt die operative Verbesserung bei Clariant nur schleppend voran, resümiert die Bank Vontobel stellvertretend.


Preiserhöhungen nur beschränkt weitergeben
So konnte der Muttenzer Konzern die höheren Rohstoffkosten nur beschränkt via Preisanpassungen weitergeben. Clariant konnte seine Preise im Jahresvergleich um durchschnittlich 1 bis 2% erhöhen, während die Rohmaterialkosten um rund 7% stiegen. Obschon Clariant auf der anderen Seite mit dem Programm «CPIP» höhere Einsparungen als erwartet erzielte, liegen sowohl die EBIT- wie auch die EBITDA-Marge unter den Erwartungen, so eine Zürcher Privatbank.


Nur verhaltener Ausblick
Einzig im Reingewinn lag Clariant mit 74 Mio CHF deutlich über der Konsensschätzung von 47 Mio CHF. Verantwortlich dafür waren aber vor allem tiefere Finanzausgaben, niedrigere Restrukturierungskosten, höhere Buchgewinne aus Veräusserungen und eine tiefere Steuerquote. Auch der verhaltene Ausblick von Clariant kommt nicht gut an – der Konzern hat seine Guidance leicht gesenkt. Das unsichere Geschäftsklima beeinträchtige die kurzfristigen Aussichten weiterhin, liess Clariant am Morgen verlauten.


Untershiedliche Einschätzungen
So einig sich die Analystengilde betreffend der vorgelegten Zahlen ist, so unterschiedlich fällt die Einschätzung für den weiteren Verlauf der Clariant-Aktie aus. Während die ZKB und die Bank Sarasin noch Kurspotenzial nach oben sehen, erwägt eine Zürcher Privatbank, ihre Schätzungen und das Kursziel für Clariant zu reduzieren. (awp/mc/as)

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