Die Zahlen haben das Vertrauen in das Management und die Aktien von Clariant gestärkt, hiess es. Bis um 11.15 Uhr steigen Clariant Namen um 3,3% auf 17,21 CHF, das Tageshoch lag bei 17,35 CHF. Gehandelt sind bis anhin knapp 2,8 Mio Aktien bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 1,8 Mio in den vergangenen Wochen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,37% höher.
Operative Profitabilität überrascht positiv
Clariant hat zwar mit dem Umsatz die Erwartungen der Analysten verfehlt, mit dem operativen Gewinn aber eher am oberen Ende der Prognosen gelegen und die Guidance für die Marge im Gesamtjahr leicht angehoben. Trotz der leicht gedrückten Umsatzentwicklung habe Clariant vor allem mit der operativen Profitabilität positiv überrascht, kommentiert die ZKB den Quartalsausweis. Die Bank hebt weiter den soliden operativen Cashflow hervor sowie die Reduktion der Schulden.
«Starke Drittquartalszahlen»
Für die Bank Vontobel sind die Drittquartalszahlen «stark» ausgefallen. Die Restrukturierung laufe wie geplant und die vorgenommenen Kosteneinsparungen würden sich immer stärker auszahlen, so Vontobel. Die Erhöhung der Guidance sei aber eher konservativ ausgefallen. Die Basler versprechen für 2010 neu eine EBIT-Marge von «über 9%»; nach den ersten neun Monaten konnte aber bereits ein Wert von 10,6% ausgewiesen werden. Auch die Bank Sarasin denkt daher, dass das Ziel «mehr als realisierbar» sei.
«Robuste Bruttomarge»
Positiv hervorgehoben werden auch die von Clariant durchgesetzten Preiserhöhungen, was nach Ansicht der ZKB die verbesserte Stärke des Unternehmen auf diesem Gebiet reflektiert und in der robusten Bruttomarge zum Ausdruck komme. Letztere gibt Marktteilnehmern zufolge Hinweise darauf, dass die jüngst erzielten Verbesserungen struktureller und nicht zyklischer Natur seien. Clariant habe erstmals seit vielen Quartalen die höheren Rohstoffpreise in vollem Umfang an die Kunden weitergeben können, fügt der zuständige Analyst von Helvea an.
«Buy»-Empfehlungen
Helvea, Vontobel und ZKB empfehlen die Clariant-Aktie allesamt zum Kauf. Einen Gegenpol bildet Morgan Stanley: Hier wird der Titel unverändert mit «Underweight» geführt. Die Papiere seien zwar billig, räumt der zuständige Analyst ein. Doch im Chemiesektor sehe er Titel mit mehr Aufwärtspotenzial. Zudem setzt Morgan Stanley ein Fragezeichen hinter die Qualität des Gewinnüberraschung im dritten Quartal, stamme diese doch aus einer höher als von ihm erwartet ausgefallenen Senkung der Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen. (awp/mc/ps/11)