Aktienfokus CS: Investment Banking klar über Erwartungen – Aktien im Plus
Weit über den Prognosen schnitt insbesondere das Investment Banking ab, das ein neues Rekordergebnis vermeldete. Als höchstens im Rahmen der Erwartungen wird dagegen der Neugeldzufluss bezeichnet.
Titel gewinnen – Unter Jahreshöchststand
CS gewinnen bis kurz vor 11 Uhr 1,90 CHF bzw. 2,4% auf 81,90 CHF (bisheriges Tageshoch 82,75 CHF), während der Gesamtmarkt (SMI) 0,2% verliert. Trotz der guten Tagesperformance bleiben die Titel indes noch deutlich vom Jahreshöchststand bei 95,50 CHF (9. Mai) entfernt und die bisherige Jahresperformance ist weiter negativ (inklusive heutiges Kursplus -3,5%).
Investmentbanking: Über den Erwartungen
Analysten hatten bei der Credit Suisse mit einem starken Ergebnis im Investmentbanking gerechnet. Die vorgelegten Zahlen liegen in diesem Bereich allerdings klar über den Gewinnprojektionen des Marktes. Das Ergebnis des Investment Bankings sei durchs Band und mit einer Pre-Tax-Marge von 33,2% stark, heisst es etwa bei der UBS. Ähnlich sehen das andere Analysten. Die CS habe die Erwartungen im zweiten Quartal stark übertroffen und ein Ergebnis erzielt, das insbesondere vom ausserordentlich guten Handelsergebnis im Investment Banking getrieben worden sei, meint die ZKB. Die Bank Vontobel spricht von glänzenden Ergebnissen. Auch Analysten von ausländischen Häusern sehen das so: Die deutsche WestLB schreibt von einem `stellaren Resultat` des Investment Bankings. Und auch die Citigroup war vom guten Ergebnis des Bereichs (positiv) überrascht.
Private Banking: ‹Solid, aber nicht stellar›
Etwas weniger euphorisch sind die Worte zum Private Banking: Die Analysten der UBS bezeichnen hier das Ergebnis des Konkurrenten als `solid, aber nicht stellar`. Die Assets under Management (AuM) seien höher als erwartet, das Nettoneugeld einigermassen im Rahmen der Erwartungen. Auch die Bank Vontobel meint, dass sich das Wealth Management `gut` entwickelt habe. Die WestLB schreibt, dass sich die Vermögensverwaltung dank höherer Erträge besser als erwartet entwickelt habe und dass die Kostendisziplin dabei erhalten geblieben sei.
Keine Krisen an der Oberfläche erkennbar
In den ersten Schlagzeilen seien keine Haare in der Suppe zu erkennen, schreibt Wegelin. Natürlich könne kritisiert werden, dass der Assetzufluss nicht so stark und das Cost/Income-Ratio nicht so tief ausgefallen sei wie erwartet. Doch zumindest an der Oberfläche seien keine Krisen zu erkennen, die irgendwelche Zusammenhänge mit Hedge Funds, US-Krediten usw. haben.
Geplante Aktienrückkäufe positiv
Als positiv werden auch die Pläne der Firmenverantwortlichen, bis Ende Jahr für weitere 2,5 Mrd CHF Aktienrückkäufe zu tätigen, eingeschätzt. Sie sollten den diesjährigen Gewinn je Aktie gemäss Analystenaussagen um zwischen 4 und 5% steigern. Ob dies alles allerdings reicht, um die Trendumkehr bei der Kursentwicklung zu schaffen, fragt sich die Bank Wegelin. Denkbar sei dies, jedoch dürften viele Marktteilnehmer aufgrund der Schlagzeilenrisiken bei den Finanzinstituten (US-Hypothekarkrise) zurückhaltend agieren, was das Entfaltungspotential wohl vorderhand noch einschränke.
Meist optimistisch für Aktienkurs
Zumindest die meisten Analysten sind aber weiterhin sehr optimistisch für den CS-Aktienkurs. Die Citigroup etwa stuft die Aktie mit `Buy` und Kursziel 119 CHF ein, die Bank Vontobel mit `Outperform` (110 CHF), die UBS mit `Buy2` (108 CHF) und WestLB mit `Buy` (103 CHF under review). Einzig die ZKB ist mit ihrem `Marktgewichten` deutlich vorsichtiger. Man werde die Schätzungen aber voraussichtlich etwas erhöhen, heisst es auch hier. (awp/mc/ar)