Aktienfokus CS: Nach verhaltenem Ausblick abgestürzt – Schatten auf Branche

Zwar reduziert die CS Mitte Februar angekündigten Wertkorrekturen um rund 200 Mio auf 2,86 Mrd CHF. Allerdings geht die Grossbank nicht davon aus, dass im ersten Quartal ein Gewinn erzielt werden könne, obschon sie bis Ende Februar unter Berücksichtigung der Wertminderungen noch profitabel gearbeitet habe. Bis um 11.00 Uhr brechen CS um 8,38% auf 47,48 CHF ein, notieren aber wieder über dem Tagestief von 46,10 CHF. Die UBS wird um 2,48% zurückgenommen; der SMI verliert um 0,99%.


Schadensbegrenzung
An einer Telefonkonferenz unternahm CEO Brady Dougan alles, um den Schaden zu begrenzen. So sagte er, dass die CS alle Risikopositionen und nicht nur die Positionen in Collateralized Debt Obligations (CDO) überprüft habe und die CDO-Positionen seit Ende Februar von 2,7 auf 1,6 Mrd CHF abgebaut worden seien. Zudem sehe das Institut «einen guten Nettozufluss neuer Assets», so Dougan. Hingegen stellte er in Aussicht, dass im Rahmen des bis 2010 laufenden Aktienrückkaufprogrammes bis auf weiteres wohl nur wenig Aktien im Markt erworben würden.


Analysten erneut enttäuscht
Die Finanzanalysten zeigen sich in den bisherigen Kommentaren enttäuscht über die vorösterliche Ankündigung der CS. So schreibt beispielsweise Andreas Venditti von der Zürcher Kantonalbank, dass die heutigen Mitteilungen der CS «schlechte Neuigkeiten» seien. «Sie zeigen auch, dass die Q1-Abschlüsse der diversen US-Investmentbanken nicht als Referenz genommen werden können, da diese einen Monat vorverschoben sind und per Februar enden.» Es sei davon auszugehen, dass der ganze Sektor in nächster Zeit mit schlechten Neuigkeiten aufwarten werde. Venditti bewertet die CS unverändert mit «marktgewichten».


«Peinlich»
Derselben Meinung ist Claudia Meier von der Bank Vontobel. Sie wertet die Ankündigung der CS als Beleg dafür, «dass die Lage trotz mehrerer Eingriffe des Fed und der US-Behörden heikel bleibt». Meier stuft die CS mit «Hold» ein und nennt ein Preisziel von 68 CHF für die Aktie. Peter Thorne von Helvea sieht die Neubewertung der CDO-Positionen der CS als «peinlich». Dadurch würde der Ruf der Bank weiter geschädigt, den sie sich in harter Arbeit aufgebaut habe. Obwohl er vermute, dass die CS «weniger verdächtige» Positionen als die UBS habe, sei das Vertrauen in die CS nun geschwächt. Thorne bewertet CS mit «neutral». Als Preisziel nennt er 60 CHF. (awp/mc/ps)

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