Aktienfokus Galenica: Aktien profitieren weiterhin von Aspreva-Akquisition

Am Vortag hatten Galenica nach ersten wohlwollenden bis skeptischen Analysten-Kommentaren einen grossen Teil der frühen Startgewinne wieder eingebüsst. Am Freitag fallen nun die weiteren Beurteilungen durchs Band positiv aus und der Titel klettert markant.


Galenica ziehen um 9,5 Prozent an


Bis gegen 11.20 Uhr ziehen Galenica um 47,00 CHF oder 9,5% auf 540,00 CHF an. Gehandelt sind bis anhin gut 59’000 Aktien bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 15’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil 0,28% tiefer.

Eine Win-Win-Situation


Während sich die ZKB am Donnerstag noch eher skeptisch äusserte und auf die Risiken und Grösse der Transaktion verwies, beurteilt die Bank nach genauerer Betrachtung die Übernahme als positiv. Es handle sich dabei bei der Akquisition um einen Win-Win-Situation, ist im Freitagskommentar der ZKB zu lesen.

Deal für beide Parteien interessant


Der Deal sei für beide Parteien interessant, da die Existenz von Aspreva nun auch nach den Patentabläufen ihres von Roche einlizenzierten Medikaments CellCept gesichert sei; und Galenica könne sich mit der Übernahme viel Know-how in neuen Bereichen sichern, dass sonst mühsam hätte aufgebaut werden müssen.

Synergien sind vorhanden


«Die Synergien sind somit vorhanden», schreibt die ZKB weiter, «wir werden unsere Schätzungen stark nach oben revidieren». Neben den Synergien wird besonders hervorgehoben, dass Galenica ein Unternehmen akquiriert, das ‹vollständig fremdfinanziert› sei. Da Aspreva einen Cashbestand von USD 323,9 Mio USD ausweise, betrage der tatsächlich angebotene Preis lediglich 585,1 Mio USD, und dieser sollte durch Asprevas Cash-flow-Generierung in drei Jahren refinanziert sein.

Transaktion eher besonnen und konservativ


Die Bank Vontobel bestätigt die bereits positive Einschätzung vom Vortag. Zwar sei die Übernahme von Aspreva zum Preis von 915 Mio USD auf den ersten Blick ein aggressiver Schritt für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 2,5 Mrd USD. Näher betrachtet offenbare sich die Transaktion jedoch als besonnen und konservativ. Zum einen werde die Übernahme aus Asprevas Cashflow bezahlt, zum anderen werde Galenica ihre Pharma-Pipeline durch das akquirierte Know-how ausbauen können.

Eine perfekte strategische Kombination


Die Transaktion sei eine ‹perfekte strategische Kombination›: Galenica biete Forschung und Entwicklung, Produktion und eine Pharmaproduktepipeline, während Aspreva über Know-how in der klinischen Entwicklung sowie auf regulatorischem und medizinischem Gebiet verfüge. «Wir erhöhen unser Kursziel auf 600 CHF (von 525 CHF) pro Aktie und halten an unserem Buy-Rating fest», schliesst die Bank ihre Beurteilung ab.

Essentielle Kontakte für Galenica


Auch Helvea erachtet die Akquisition als strategisch passend. Wichtig für Galenica seien vor allem Asprevas Kontakte zu klinischen Forschungszentren und Meinungsführern im Bereich der Nierenkrankheiten. Diese Kontakte seien essentiell um Galenicas Ferinject für weitere Indikationen einzusetzen. Die Bank bleibt bei ihrer «Buy»-Empfehlung, stellt aber eine Überprüfung ihres Kursziels in Aussicht. (awp/mc/ab)
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