Aktienfokus Geberit: In schwachem Gesamtmarkt unterdurchschnittlich leichter

Der Sanitärtechnikkonzern übertraf mit seinem Abschluss für das vergangene Jahr die Prognosen auf Stufe EBIT und insbesondere Reingewinn deutlich. Die Analysten zeigen sich in ihren ersten Kommentaren vom Zahlenset denn auch angetan. Geberit starteten den Börsentag mit einem Minus von 2,0%, die Abgaben reduzierten sich im frühen Handel indes deutlich. Um 11.45 Uhr notieren die Valoren noch 0,8% tiefer auf 149,80 CHF und liegen damit über dem Gesamtmarkt, welcher gemessen am SPI 1,36% tiefer steht.


Exzellentes Kostenmanagement, extrem hohe Produkteresonanz
Die Bank Vontobel spricht in einem ersten Kommentar von starken Ertragszahlen. Bemerkenswert sei, dass Geberit dank u.a. selektiven Preiserhöhungen trotz steigender Rohstoffkosten eine Bruttomarge von 62,8% erzielt habe. Die Bank Wegelin verweist auf das exzellente Kostenmanagement sowie die extrem hohe Produkteresonanz. Geberit verfüge über eine Topführung, welche das Unternehmen auch in unsicheren Gewässern mit der notwendigen Umsicht und Geschicklichkeit lenke, so Wegelin weiter.


Negative Effekte höherer Rohstoffpreise wettgemacht
Auch für die Credit Suisse ist wichtig, dass Geberit mit erfolgreichem Kostenmanagement und Preiserhöhungen die negativen Effekte der höheren Rohstoffpreise wettmachen konnte. Mit einer EBIT-Marge von 22,3% bleibe das Unternehmen das ertragstärkste in ihrer Schweizer Abdeckung, so die Credit Suisse. Allerdings erwartet die Bank nicht, dass sich die Ertragskraft in Zukunft über diesem Niveau noch steigern lasse. Dem steht die Einschätzung Vontobels gegenüber: Deren Analysten erwarten, dass sich dank der Produktlancierungen auch die Margen auf hohem Niveau entwickeln dürften.


Unbestrittener Branchenprimus
Geberit bleibe unbestrittener Branchenprimus bezüglich Margen und Cashgenerierung, urteilt die ZKB. Dank starker Cashgenerierung sowie dem Devestitionserlös weise Geberit Ende 2007 eine erfreuliche Nettocashposition von 176 Mio CHF aus. Zudem sei Geberit auch in einem schwieriger werdenden Marktumfeld vielversprechend positioniert, um überdurchschnittliche Ergebnisse zu liefern. Einmal mehr habe der Sanitärtechnikkonzern gehalten, was er versprochen habe, meint Sal.Oppenheim. Die Erhöhung der Dividende um 30% auf 5,20 CHF, zusätzlich zum angekündigten Aktienrückkaufprogramm, sei ein klares Zeichen dass sich das Unternehmen auf den Shareholder Value konzentriere.


Starkes zweites Jahresviertel erwartet
Vontobel geht davon aus, dass das erste Quartal 2008 im Vorfeld der Produkteinführungen im April verhältnismässig schwach ausfallen dürfte. Allerdings sei bereits im zweiten Jahresviertel dank dieser Neulancierungen mit einer starken Entwicklung zu rechnen. Geberit dürfte die Abhängigkeit von einzelnen Schlüsselmärkten weiter verringern, dafür aber den Anteil in Wachstumsmärkten erhöhen.


Geberit sei weiterhin ein exzellenter Wert, urteilt Wegelin; «eine Kerninvestition im Bausektor», folgert Sal.Oppenheim. Credit Suisse hält den Titel für einen der am höchsten bewerteten Werte unter den Schweizer Bau-Zulieferern. Ähnlich urteilt Merrill Lynch: Geberit sei der teuerste Baumaterial-Titel, doch dies sei angesichts der hohen Margen und der exzellenten Erfolgsgeschichte gerechtfertigt. (awp/mc/pg)

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