Aktienfokus: Geberit nach starken Q1-Zahlen mit Abstand an der Spitze
Zwar ging der Umsatz wegen der starken Vorjahresvergleichsbasis wie erwartet etwas zurück, die Margen konnten jedoch trotz der teuren Rohstoff- und Energiepreise auf hohem Niveau und über den mittelfristigen Zielen gehalten werden. Bis um 11.50 Uhr klettern Geberit um 10,60 CHF oder 7,2% auf 157,60 CHF (Tageshoch: 159,50 CHF). Gehandelt sind bereits rund 440’000 Titel bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen in den vergangenen Wochen von 217’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil 0,44% tiefer.
«Erwartungen deutlich übertroffen»
Die Stellungnahmen der Banken waren insgesamt sehr positiv. Das Unternehmen zeige deutlich auf, dass nicht zuletzt dank einer sehr starken Positionierung und einer hohen Innovationskraft auch in schwierigen konjunkturellen Zeiten die Umsatz- und Ertragsentwicklung stabil gehalten werden könne, lobte beispielsweise die Bank Vontobel. Für diesen Erfolg sei das starke Management verantwortlich. Die vorgelegten Zahlen lagen auf allen Ebenen über den Prognosen, auf Betriebs- und Reingewinnstufe sogar deutlich. Die Margen seien sehr positiv zu beurteilen, schreibt denn auch der zuständige Analyst der Bank Vontobel – stellvertretend für die meisten seiner Kollegen – in einer Einschätzung. Geberit habe trotz «massiv» höherer Inputpreise die Erwartungen deutlich übertroffen.
«Überraschend starken Ergebnis»
Helvea spricht ebenfalls von einem überraschend starken Ergebnis. Offenbar seien die Materialpreise mehr zurückgegangen als der Umsatz, was zu einer Steigerung der Bruttomarge geführt habe. Die Konsensschätzungen für das Gesamtjahr 2008 und für 2009 dürften deswegen jedoch kaum ansteigen, meint der zuständige Analyst. Ein gewisses Aufwärtspotential habe allenfalls die Schätzung für den Gewinn pro Aktie, dies wegen des schneller als erwartet fortschreitenden Aktienrückkaufprogramms.
Aufwärtspotential für Gewinnschätzungen
Im Gegensatz zu Helvea wollen sowohl Sal. Oppenheim als auch die Bank Vontobel die Schätzungen erhöhen. Er sei zu skeptisch und zu vorsichtig gewesen und werde die Schätzungen nun leicht erhöhen, schreibt der Sal. Oppenheim-Analyst. Sein Fazit aus den Zahlen lautet: «Starkes Ergebnis, tiefe Visibilität». Vontobel sieht für die Gewinnschätzungen ein Aufwärtspotential von indikativ 5%. Nebst dem Gewinn hat aber auch der Umsatz positiv überrascht. Das um die Währungs- und Konsolidierungseinflüsse bereinigte Minus von 1,5% sei angesichts der rekordhohen Vorjahresbasis und der fehlenden zwei Arbeitstage ein gutes Resultat, so jedenfalls die Einschätzung der ZKB.
Fehlende konkrete Prognose
Die Bank Wegelin bedauert in ihrem Kommentar, dass konkrete Prognose fehlen, zeigt sich ansonsten aber positiv angetan vom soliden Ergebnis. Der positive Grundtenor gegenüber der Aktie zeigt sich auch in den Einstufungen: Während Helvea den Titel als einzige lediglich auf «Neutral» hält, empfehlen die UBS, Sal. Oppenheim und Vontobel die Aktien zum Kauf und die ZKB zum «Übergewichten». (awp/mc/ps)