Aktienfokus: Givaudan nach Umsatzzahlen im Minus – Quest im Fokus

Bemängelt wird dagegen die etwas nachlassende Dynamik, zudem wird der Aktie aufgrund der laufenden Quest-Integration wenig Potential gegeben. Die Givaudan-Aktie notiert um 11.35 Uhr 6 CHF bzw. 0,5% tiefer auf dem Stand von 1`140 CHF (bisheriges Tagestief 1`133 CHF), gehandelt sind eher unterdurchschnittliche 8`700 Titel. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil rund ein Drittel Prozent im Plus.


Zahlen entsprechen den Schätzungen
Die heute vorgelegten Zahlen entsprechen ziemlich genau den Schätzungen der Analysten. Bei einem AWP-Konsens von 3`110 Mio CHF hat Givaudan einen Umsatz von 3`105 Mio vermeldet. Die Division Riechstoffe wuchs dabei im Vergleich zum Konsens etwas stärker, der Bereich Aromen dafür etwas schwächer. Die Zahlen seien solid oder im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, heisst es bei denn auch bei den meisten Analysten.


Wachstumsraten etwas bemängelt
Von verschiedenen Beobachtern etwas bemängelt werden die leicht rückläufigen Wachstumsraten. Die insgesamt überdurchschnittlichen Wachstumsraten seien zwar positiv, doch die Dynamik verlangsame sich wie erwartet zusehends, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Wie erwartet habe Givaudan ein leicht schwächeres organisches Umsatzwachstum als noch im Halbjahr erzielt, zeigt sich die ZKB allerdings wenig überrascht.


Kursverlust durch Performance der Aktie
Ein Hauptgrund für den heutigen Kursverlust der Givaudan-Papiere dürfte laut Marktbeobachtern denn auch weniger die schwächere Dynamik, sondern die Performance der Aktie der letzten Tage sein. Allein am vergangenen Freitag stieg der Kurs um 3,2%, in der ganzen letzten Woche waren es 6,5%. Aufgrund des starken Kursanstieges bleibe es fraglich, ob die Zahlenpräsentation genug wohlschmeckend ausfalle, um die 1`150er-Marke zu knacken, meint man bei Wegelin.


Integration von Quest ein weiteres Hindernis
Als weiteres Hindernis für eine allzu starke Kursperformance sehen Analysten die gegenwärtig laufende Integration des jüngst erworbenen Konkurrenten Quest. Die ersten wichtigen Schritte seien in der Zwischenzeit getätigt, schreibt die ZKB in einem Kommentar; Givaudan habe aber deutlich darauf hingewiesen, dass eher 2008 als 2007 als schwieriges Integrationsjahr zu bezeichnen sei. Die Bank erwartet die ersten negativen Effekte der Übernahme (Kundenüberschneidungen etc.) im laufenden (vierten) Quartal.


Kurzfristiger Ausblick verhalten
Der kurzfristige Ausblick bleibe angesichts der nachlassenden Dynamik verhalten, was die Unsicherheiten bezüglich der Titel insbesondere im Zusammenhang mit der Integration von Quest verstärke, schreibt Vontobel. Die Bank hält aber an ihrem Rating `Hold` mit Kursziel 1`225 CHF fest. «Insgesamt sind wir von der langfristigen strategischen Begründung für die Quest-Transaktion immer noch überzeugt. Doch die Umsetzung bleibt äusserst wichtig, und auf kurze Sicht ist nach wie vor kein klarer Impulsgeber für die Aktien auszumachen», heisst es.


Markterwartungen nur schwer zu übertreffen
Auch die ZKB hält am Rating `Marktgewichten` fest. Die Markterwartungen hinsichtlich der Quest-Übernahme dürften nur schwer zu übertreffen sein, meint sie. Auch bei Helvea ist das Rating ein `Neutral` mit Kursziel 1`170 CHF, bei Sal. Oppenheim ein `Neutral` mit Fair Value 1`050 CHF. Einzig der für Givaudan zuständige UBS-Analyst gibt der Aktie ein `Buy` mit Kursziel für 12 Monate von 1`420 CHF. (awp/mc/ab)

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