Aktienfokus: Hiestand nach angekündigter Akquisition stärker

Zudem hat Hiestand überraschend Neunmonatszahlen zum Umsatz veröffentlicht. Sowohl der Fricopan-Deal als auch die Umsatzzahlen werden in Analystenkreisen unterschiedlich bewertet. Um 10.15 Uhr notieren Hiestand 1,9% höher auf 1’370 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,39% auf 6’682,48 Punkte vorrückt.


Auf ein positives Echo stösst der Zukauf bei den Finanzhäusern Helvea und Vontobel. Wenngleich Hiestand keine genauen Angaben zur Profitabilität des deutschen Familienunternehmens gemacht habe, seien der baldige Gewinnbeitrag und das Synergiepotenzial positiv zu werten, schreibt beispielsweise James Amoroso von Helvea.


Preis auf 110 Mio. Euro geschätzt
Gemäss Hiestand entspricht der Kaufpreis in etwa dem Umsatz von Fricopan im laufenden Geschäftsjahr. Claudia Lenz von Vontobel schätzt den Preis auf rund 110 Mio EUR, nachdem Fricopan im Vorjahr einen Umsatz von «annähernd» 100 Mio EUR generiert hatte. Es sei schwierig, den Kaufpreis zu beurteilen, da Hiestand keine Angaben zur Profitabilität gemacht habe, moniert ZKB-Analyst Patrik Schwendimann in diesem Zusammenhang.


Positiv erwähnt er, dass für den Zukauf keine Kapitalerhöhung nötig ist. Seines Erachtens wird die Nettoverschuldung von 36 Mio CHF auf rund 200 Mio CHF ansteigen. Dass Hiestand in bar für die Fricopan bezahlen wolle, sei aufgrund der soliden Bilanz kein Problem, hält Lenz ihrerseits fest.


Skepsis bei ZKB-Analyst
 Insgesamt steht Schwendimann der Transaktion «etwas skeptisch» gegenüber. Er befürchtet, dass das «äusserst erfolgreiche Hiestandmodel» etwas verwässert werden könnte. Zudem ist er etwas enttäuscht von den Umsatzzahlen, die angesichts der grossen Akquisition in Deutschland in den Hintergrund geraten sind.


Übernahme weit wichtiger als Umsatzzahlen
Helvea relativiert, dass die klare Verlangsamung des Umsatzwachstums erwartet worden sei. Die Bank verweist darauf, dass das HiCoPain-Joint-Venture im dritten Quartal des Vorjahres bereits vollständig operativ war. Amoroso ist überzeugt, dass die Übernahme weit wichtiger sei als die Umsatzzahlen, die er neutral bewertet. (awp/mc/pg)

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