Aktienfokus: Holcim starten deutlich tiefer

Den Firmenverantwortlichen zufolge werde zudem es nicht einfach, im laufenden Jahr den betrieblichen EBITDA des Vorjahres zu erreichen. Händler machen neben den Zahlen auch die Avancen des Titels in den letzten Tagen für die Kursverluste verantwortlich. Nach einer 4,6% tieferen Eröffnung stehen die Papiere um 09.55 Uhr bei überdurchschnittlichem Handelsvolumen noch 3,2% tiefer auf dem Stand von 64,65 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert derweil nur leicht an Terrain.


«Enttäuschende» Geschäftsentwicklung  
Analysten bezeichnen die Geschäftsentwicklung des dritten Quartals als enttäuschend. Erste Hinweise darauf hätten zwar schon die schwachen Quartalsausweise der beiden indischen Tochtergesellschaften ACC und Ambuja Cement geliefert. Auf Stufe Reingewinn sei das Ergebnis – unter Ausklammerung von Sonderfaktoren – ebenfalls unter den Erwartungen ausgefallen. Als belastend würden sich aber insbesondere auch die wenig ermutigenden Aussagen zur diesjährigen EBITDA-Entwicklung erweisen, heisst es.


«Risse im Zahlenfundament»
Das Ergebnis bleibe weit hinter den Erwartungen zurück, obwohl der Reingewinn überrascht habe, heisst es bei Vontobel. Der betriebliche Ausblick erscheine zudem recht vorsichtig. Wie erwartet gebe es im Zahlenfundament von Holcim auch infolge negativer Witterungseinflüsse (Überschwemmungen in Australien, Hurrikan in Mexiko, Brände in Russland und der Monsun in Indien) einige Risse, meint man bei Wegelin. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr scheine eher etwas verhalten und werde die Investoren kaum zur Euphorie anspornen.


Gewinnmitnahmen erwartet
Die Aktie gehörte in der Vorwoche mit einem Plus von 7,6% zu den grössten Gewinnern und hat auch Montag und Dienstag dieser Woche weiter an Terrain gewonnen. Dies dürfte zu Gewinnmitnahmen bei vielen Anlegern führen und auch für die Kursverluste verantwortlich sein, heisst es in Handelskreisen. Kursrückschläge sollten längerfristig orientierte Anleger zum Positionsaufbau nutzen, meint Wegelin. Denn die negativen Witterungseinflüsse dürften Projekte zwar verzögern, gebaut würden sie wohl trotzdem. Der dadurch entstandene Nachholbedarf könnte somit in den nächsten Quartalen positiv zu Buche schlagen, glauben die Analysten der Privatbank. (awp/mc/ps/08)

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