Aktienfokus: Julius Bär mit markantem Kurssprung – Übernahmegerüchte

Der Titel hat sich in der Zwischenzeit von den kurzzeitigen Höchstständen aber wieder etwas entfernt. Um 11.10 Uhr notieren Julius Bär noch 3,8% höher auf 88,55 CHF, das Tageshöchst von 10.10 Uhr liegt auf 91,55 CHF (+7,4%). Der Kursverlauf ist weiterhin volatil. Der Gesamtmarkt (SMI) verliert derzeit rund 0,2%.


Ausserbörsliche Transaktionen
Bereits gestern Dienstag haben in ausserbörslichen Transaktionen rund 5,1 Mio Titel die Hand gewechselt, was einem Anteil von 4,6% am gesamten Aktienbestand der Julius Bär entspricht.


Übernahmephantasien der Anleger
In Marktkreisen wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Deutsche Bank wirklich Interesse am hiesigen Finanzinstitut bekundet, unterschiedlich eingeschätzt. Das deutsche Institut habe in letzter Zeit genügend Probleme zu bewältigen gehabt, sagte einerseits ein Händler zu AWP. Er führt die Avancen auf die aktuellen Übernahmephantasien der Anleger zurück.


Doch die Deutsche Bank?
Ein Analyst erklärte andererseits, dass die Deutsche Bank im Private-Banking-Bereich im Vergleich zu den Schweizer Banken eher schwach aufgestellt sei. Von daher würde eine Beteiligung an Julius Bär Sinn machen, habe das deutsche Institut doch in letzter Zeit mit eher gemischtem Erfolg versucht, die Lücke durch kleinere Akquisitionen und organisches Wachstum zu verkleinern.


UBS hält 20,7 Prozent an Julius Bär
Ein grösseres Paket von 20,7% an Julius Bär hält derzeit die UBS. Diese kann ihren Anteil aber erst nach Ablauf der Haltefrist vom 25. Mai verkaufen, wie es auf Anfrage hiess. Es handelt sich laut UBS hierbei nicht um eine strategische Beteiligung. Entsprechend hat CFO Clive Standish bei der Publikation der Erstquartalszahlen Anfang Mai entsprechende Verkaufsabsichten erneut bestätigt.


Julius Bär und Deutschen Bank verweigern Kommentar
Sowohl bei Julius Bär wie auch der Deutschen Bank wurde ein Kommentar zu den Spekulationen – wie üblich – verweigert. Auch bei der UBS wurde eine Stellungnahme auf die Frage, ob die Deutsche Bank als Interessentin angeklopft habe, abgelehnt; gleiches gilt für einen möglichen Verkaufspreis. (awp/mc/ab)

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