Bis um 09.45 Uhr büssen Kardex Namen in einem knapp gehaltenen Gesamtmarkt 8,7% auf 30 CHF ein. Der Swiss Performance Index notiert im Vergleich dazu 0,17% tiefer. Kardex hat die Resultatsaison mit einer negativen Überraschung eröffnet: Das Unternehmen rechnet infolge Preisdruck und Überkapazitäten im ersten Halbjahr 2010 mit einem Umsatzrückgang von rund 15% sowie einem negativen EBIT und einem Verlust. Gemessen am Umsatz entspreche dies gar einem deutlich tieferen Ergebnis als im schwachen zweiten Halbjahr 2009, stellt die ZKB in einem Kommentar fest.
Ausmass der Entwicklung überrascht
Es sei zwar bereits seit einiger Zeit klar, dass sich der Intralogistikmarkt noch sehr schwer tut, schreibt das Institut weiter. Das Segment habe aufgrund seiner spätzyklischen Natur noch nicht vom Aufschwung profitiert. Dennoch überrasche das Ausmass der Entwicklung. Die ZKB hätte mit einem leichten Umsatzwachstum und auf den Stufen EBIT und Reingewinn mit schwarzen Zahlen gerechnet.
Normalisierung erst 2011
Die Analysten der Bank Vontobel doppeln nach: Sie hätten eine Normalisierung der geschäftlichen Rahmenbedingungen für Kardex noch nicht im ersten Halbjahr 2010 erwartet. Dies werde wohl erst Jahresende oder gar erst im Geschäftsjahr 2011 stattfinden.
Schlechte Marktbedingungen
Kardex leidet unter schlechten Marktbedingungen und nicht unter hausgemachten Problemen, betont die ZKB. Wenn der Intralogistikmarkt wieder wächst, dürfte Kardex ein Profiteur dieser Krise werden, so die Einschätzung. Das Rating lautet daher unverändert «Übergewichten». Auch die Bank Vontobel bleibt bei ihrem «Buy»-Rating. Denn dieses beruhe auf dem mittelfristigen Potenzial des Unternehmens und nicht auf kurzfristigen Nachrichten. Und an den Aussichten habe sich nichts geändert. Aufgrund der schwierigeren Bedingungen im laufenden Jahr würden aber die Prognosen und das Kursziel (aktuell: 50 CHF) gesenkt.