Aktienfokus Kudelski: Titel verliert an Boden; Analysten mit geteilten Meinungen

Viele erachten insbesondere den Reingewinn und den Ausblick als enttäuschend – nicht alle stimmen jedoch in diesen Tenor ein.


Aktie verlor 4,6 Prozent

Bis um 11.23 Uhr verlieren Kudelski 4,6% oder 1,85 CHF auf 38,45 CHF, der Gesamtmarkt (SMI) notiert 0,26% respektive 21,1 Zähler tiefer bei 7’962,65 Punkten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind 1’025’105 Kudelski-Titel gehandelt worden. Das Tagestief der Aktie hatte mit -9,6% bei 36,40 CHF gelegen.

Helvea: Kein Grund für Gram

Im Gegensatz zu vielen gemischten und enttäuschten Stimmen, sieht Tomas Hilfing von Helvea keinen Grund für Gram. Er nennt die von Kudelski vorgelegten Zahlen «exzellent». Besonders erfreulich ist aus seiner Sicht die bei Public Access erreichte EBIT-Marge von 5,1%. Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg zu einer Marge von 10%, meint er.

Leu und ZKB: Resultat im Rahmen der Erwartungen

Ins Lager der positiveren Analysten stimmen gehören ebenfalls jene der Bank Leu und der ZKB: Leu-Analyst Steven Frey spricht von einem soliden Zahlenset und nennt die Zahlen «ungefähr» In-Line mit seinen Schätzungen. Auch für ZKB-Analyst Mark Diethelm lag das Resultat im Rahmen der Erwartungen. Seiner Meinung nach ist. wie auch bei Hilfing, insbesondere die bessere operative Entwicklung von Public Access positiv hervorzuheben.

Vontobel: Überzeugt wie auch enttäuscht

Ein gemischteres Bild zeigt sich für Vontobel-Analyst Panagiotis Spiliopoulos. Aus seiner Sicht fiel das Wachstum in beiden Kerndivisionen erwartungsgemäss aus, und die starke Generierung von Cashflow vermochte ihn zu überzeugen. Auf der anderen Seite wertet er die Profitabilität in DTV sowie den EBIT und den Reingewinn als enttäuschend. Spiliopoulos begrüsst Kudelskis Absicht, die meisten Kunden auf ein Mietmodell zu migrieren. Er weist allerdings darauf hin, dass dies die Profitabilität über die kommenden 12 bis 18 Monate negativ beeinflussen wird.

Kepler: Wenig gute Worte übrig

Roger Steiner von Kepler hat für Kudelski am wenigsten gute Worte übrig. Der EBIT sei knapp unter, der Reingewinn klar unter den Erwartungen. Ausserdem würden viele Fragen offen bleiben; so bemängelt er auch, dass von Kudelski noch keine Details im Zusammenhang mit dem Wechsel zu IFRS bekannt gegeben wurden.

Unsicherheiten und Risiken im laufenden Jahr

Eher einig sind sich die Analysten bezüglich der Aussichten für das laufende Jahr. Das angelaufene Geschäftsjahr dürfte von Unsicherheiten und damit verbundene Risiken in sich bergen, sagen die Marktexperten.

Mittelfristig von Kudelski überzeugt

Gemäss Spiliopoulos ist der von Kudelski vorgelegte Ausblick zwar knapp in-line. Allerdings sei aufgrund des Einbezugs des Buchgewinns aus dem Ticketcorner-Verkauf die Qualität der Aussichten doch eher mässig. Auch Frey von der Bank Leu hebt hervor, dass die EBIT-Guidance 2006 – ohne ausserordentliche Erträge und Kosten – in Richtung eines tieferen EBIT im Vergleich zum Vorjahr weisen dürfte. Mittelfristig ist er von Kudelski aber nach wie vor überzeugt und glaubt an eine starke Positionierung des Unternehmens.

Wenig Beigeisterung für die Aussichten

Auch Diethelm von der ZKB ist vom kurzfristigen Ausblick für Kudelski wenig begeistert. Die Aussichten für das laufende Jahr seien gedämpft und würden die Tatsache eines Übergangsjahres bestätigen. Der Ausblick signalisiere ein Jahr ohne Wachstum. Ausserdem würden durch die Umstellung von Grosskunden auf das Mietmodell die bisher bei der Kundschaft liegenden Geschäftsrisiken auf Kudelski übertragen, so Diethelm. Auch der sonst vom Resultat sehr überzeugte Hilfing von Helvea nennt den Ausblick «flat». (awp/mc/ab)
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