Aktienfokus: Leica Geosystems notieren über Angebot von Hexagon
Bis um 10.40 Uhr legen Leica Geosystems um 72 CHF oder 19,0% auf 452 CHF zu (Tageshöchst 453,75 CHF bei gut 82’000 gehandelten Aktien), der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,14% höher bei 4’739,48 Punkten.
«Angebot zu tief»
Als zu tief wird das Hexagon-Angebot von mehreren Banken, darunter die Zürcher Kantonalbank und die Bank Vontobel, angesehen. Auf den ersten Blick scheine das Angebot einer reinen «Cash-Offerte» mit einer Prämie von knapp 16% attraktiv, schreibt Serge Rotzer von der ZKB. Das Angebot sei aber überraschend gekommen und daher als unfreundlich einzuordnen.
«Am unteren Rande»
Zudem würden zwar nicht mehr 40% Prämien für Übernahmen bezahlt wie früher im Durchschnitt, der Wert dürfte zur Zeit aber bei 15 bis 20% liegen. So gesehen liege das Angebot am unteren Rande der Spanne. Rotzer erwartet, dass sich der Verwaltungsrat von Leica Geosystems gegen eine Übernahme stellen werde.
«Gut im Markt positioniertes Unternehmen»
Auch für Mario Davatz von der Bank Vontobel ist der gebotene Preis zu tief. Bei Leica Geosystems gehe es nicht um eine Turnaround-Story sondern um ein gut im Markt positioniertes Unternehmen mit Wachstum. Er zweifelt daran, dass zu diesem Preis 50,1% der Aktien angedient werden.
«Fair value»
Anderer Meinung ist man bei Swiss Equities Sales der Bank Sarasin. Der offerierte Preis entspreche dem «fair value» einer Leica Geosystems-Aktie. Allerdings seien Konkurrenzangebote nicht auszuschliessen, wird auch hier ein Übernahmekampf als Option genannt.
«Gar eine Überbewertung»
Gar eine Überbewertung im Zusammenhang mit der Kapitalrendite, sieht Reto Amstalden von Helvea. Hexagon gehe offenbar von einem optimistischeren Szenario für Leica Geosystems aus als Helvea. Das Angebot nehme eine nachhaltige positive Entwicklung in den kommenden Jahren vorweg. (awp/mc/gh)