Aktienfokus: Liechtensteiner Banken nach deutscher Steueraffäre mit Kursrutsch
Offensichtlich werden die Anleger davon abgeschreckt, dass derzeit Ermittlungen gegen etwa eintausend mutmassliche Steuerhinterzieher aus Deutschland laufen, die angeblich über liechtensteinische Institute Geld angelegt haben sollen. Die Titel der Liechtensteinischen Landesbank verlieren gegen 10.00 Uhr 8,3% auf 89,00 CHF und die Aktien der VP Bank reduzieren sich um 8,3% auf 248 CHF. Der Gesamtmarkt (SPI) legt 0,6% zu.
Bedrohung eines Kerngeschäfts
In ersten Analystenkommentaren heisst es, die Steueraffäre sei negativ für die Reputation des Fürstentums Liechtenstein mit seiner deutschen Kundenbasis. Zwar hätten sich die Banken in Liechtenstein besser als die Branche entwickelt. Allerdings merken die Experten an, dass die gegenwärtige Entwicklung eines der Kerngeschäfte der Banken bedrohe. Deutsche Behörden ermitteln gegen zahlreiche wohlhabende Deutsche wegen Steuerhinterziehung in Liechtenstein. Der inzwischen zurückgetretene Post-Chef Klaus Zumwinkel steht im Visier der Staatsanwaltschaft Bochum. Er soll rund 1 Mio EUR Steuern über Stiftungen in Liechtenstein hinterzogen haben soll. (awp/mc/ps)