Der Westschweizer Technologiekonzern hat mit Quartalszahlen die Erwartungen beim Umsatz und operativen Gewinn klar übertroffen. Zudem wurden die Prognosen für das EBIT-Wachstum von 15 auf 20% angehoben. Die ausserordentlichen Wertberichtigungen auf strukturierten Finanzanlagen bremsen den Anstieg kaum. Bis um 09.30 Uhr steigen Logitech um 7,6% auf 37,14 CHF. Das Tageshöchst liegt sogar bei 37,50 CHF und hat den Jahreshöchststand von 37,60 CHF nur knapp verpasst. Der Gesamtmarkt (SLI) tendiert derweil kaum verändert.
Sehr solide ausgefallen
Gemäss Analysten sei der operative Geschäftsverlauf von Logitech sehr solide ausgefallen. Zwar bleibe die Umsatzentwicklung in der Sorgensparte Consumer Video weiterhin gedrückt. Die anderen Bereiche hätten im zweiten Quartal allerdings brilliert und zum starken Ergebnis beigetragen, hiess es. Als überraschend wird die auf 36,2% gestiegene Bruttomarge bezeichnet.
Kursfortschritte möglich
Zwar hätten die Papiere im Vorfeld der Quartalsergebnispublikation schon deutlich an Wert gewonnen. Angesichts der besser als erwarteten Quartalszahlen seien aber weitere Kursfortschritte möglich, hiess es in Händlerkreisen. Der Berichtigungsbedarf bei den Finanzanlagen wird zwar als befremdlich bezeichnet, es handle sich dabei aber im eine einmalige Sonderbelastung, welche sich nicht wiederhole.
Sonderabschreiber ‹völlig überraschend›
Auch für die Bank Wegelin kam der Sonderabschreiber ‹völlig überraschend› und dürfte die positive Stimmung beeinträchtigen. Thomas Germann von der ZKB sieht die ausgezeichneten operativen Resultate unddie erfreuliche Anhebung der Guidance von den Wertberichtigungen teilweise überschattet. Der Investment Case bleibe jedoch intakt und hält an seiner Einstufung ‹Übergewichten› fest.
Prognose anheben
Michael Foeth von der Bank Vontobel bezeichnet das heute publizierte Q2-Ergebnis als ’stark› und wird seine Prognose für das Gesamtjahr 2008 auf betrieblicher Ebene um rund 5% anheben. Die Reingewinnprognose bleibe aufgrund der einmaligen Abschreibungen für 2008 insgesamt unverändert. Die Reingewinnschätzungen für 2009 hebt Foeth dagegen um 5% an.
Wechsel im Management begrüsst
Der Vontobel-Analyst begrüsst den Wechsel im Management und hält Gerald Quindlen für einen fähigen Nachfolger von CEO Guerrino de Luca. De Luca könne dagegen sein umfassendes Wissen als Verwaltungsratspräsident weiterhin in das Unternehmen einbringen und stelle auch eine reibungslose Stabsübergabe sicher, so Foeth. (awp/mc/gh)