Etwas überraschend entschieden sich die Basler für ein partielles IPO an der italienischen Börse. Die Nachricht wird am Markt mit gemischten Gefühlen aufgenommen, insbesondere weil Lonza mit wichtigen Details hinter dem Berg hält.
Gewinne hergeben müssen
Bis um 10.35 Uhr erholen sich Lonza Namen festeren Gesamtmarkt um 0,9% auf 82 CHF. Der Titel hatte zwischenzeitlich seine Gewinne hergeben müssen. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 1,21% höher auf 7’433,36 Punkten.
Verkauf war wohl nicht möglich
Am Markt rechnete man in erster Linie mit einem Verkauf der Sparte, zumal CEO Stefan Borgas noch im April die Wahrscheinlichkeit für diese Variante auf 50% bezifferte. Die IPO-Lösung weist nach Meinung der Zürcher Kantonalbank darauf hin, dass ein Verkauf zu guten Konditionen nicht möglich war. Die Trennung von dem margenschwachen Geschäft sei zwar grundsätzlich zu begrüssen, die ZKB hätte jedoch einen Verkauf als vorteilhafter erachtet, damit hätte Lonza mehr erlösen können.
Keine Angaben über Anteilshöhe
Gemäss Medienmitteilung will Lonza jedoch nur einen Teil der Aktien von Lonza SpA, der Grossteil der Produktionsanlagen der Division steht in Italien, öffentlich platzieren. Darüber, wie hoch dieser zurückbehaltene Anteil sein wird, schweigt sich Lonza jedoch aus.
IPO-Discount bringt rund 200 Mio CHF
Vontobel-Analyst Martin Vögtli schätzt den Marktwert der Sparte auf 600 Mio CHF. Ein Float von 50% würde Lonza bei einem IPO-Discount rund 200 Mio CHF in die Kasse spülen. Diese Mittel dürften zum Ausbau der Kernaktivitäten benutzt werden, so Vögtli. (awp/mc/ab)