Auch wenn mit Blick auf die Wirtschaftskrise bereits vieles in den Kurs eingepreist worden sei, überwögen die Ängste der Investoren weiterhin, hiess es dazu in Marktkreisen. Bis um 10.55 Uhr fallen Meyer Burger um 5,90 CHF oder 4,6% auf 122 CHF zurück (Tagestiefst: 118,00). Gehandelt sind bereits 12’200 Aktien bei einem durchschnittlich täglichen Handelsvolumen in den vergangenen Wochen von 15’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert 0,31% auf 4’773 Punkte.
Betriebliche Anpassungen werden begrüsst
Die eingeleiteten und geplanten Anpassungen des Sägenherstellers seien zwar zu begrüssen und bestätigen eine gewisse Weitsicht des Managements, so die Autoren der Bank Wegelin. Allerdings dürfte die Tatsache, dass die Wirtschaftskrise auch die Boomsparte Solar nicht verschone und mit Projektverzögerungen oder im schlimmsten Fall gar mit deren Stornierung gerechnet werden müsse, überwiegen. Da in der Kursentwicklung eigentlich bereits eine negative wirtschaftliche Entwicklung vorweggenommen wurde, sollten allzu starke Kursrücksetzer zum Kauf genutzt werden, so der Wegelin-Kommentar weiter.
Nachrichten als kursnegativ bewertet
Analysten einer anderen Bank zeigten sich über die Ankündigung von Meyer Burger nicht überrascht. Schliesslich habe schon seit einiger Zeit die Gefahr bestanden, dass in der Solarzellenherstellung der Equipment Markt stark zurückgehen könnte. Die ZKB wiederum bewertet die Nachrichten als kursnegativ. Meyer Burger könne sich dem schlechten konjunkturellen Umfeld sowie den sinkenden Ölpreisen nicht entziehen.
Unklarheiten in Bezug auf Kapazitäten
Für die Bank Vontobel bestehen Unklarheiten in Bezug auf die Kapazitäten. Dem schwierigen Umfeld und möglichen Auftragsverzögerungen habe man mit einer Abwärtsrevision der Prognosen aber bereits im vergangenen Dezember Rechnung getragen, heisst es in einer Einschätzung der Bank. Ein Grund zur Vorsicht gegenüber der Aktie ist für Helvea das Missverhältnis zwischen dem Bestellungseingang von Meyer Burger und den Vorwegzahlungen der Kunden. (awp/mc/ps/15)