Aktienfokus: Micronas nach Jahreszahlen stark unter Druck

Analysten bemängeln indes den von Micronas gegebenen Ausblick und zeigen sich auch enttäuscht, dass das Unternehmen Fragen bezüglich aktionärsfreundlicher Massnahmen offen liess. Um 10.00 Uhr notieren die Titel 7,2% tiefer auf 40,25 CHF, während der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, 0,46% auf 5’975,16 Punkte gewinnt. Bis anhin sind knapp 300’000 Micronas-Papiere gehandelt worden.


Vontobel: Wenig zu beanstanden
Am vorgelegten Zahlenkranz zum vierten Quartal 2005 und dem Gesamtjahr 2005 gibt es wenig zu beanstanden, ist sich die Finanzgemeinde einig. Die Angaben zum Ausblick dagegen werden als «gemischt» bewertet. Zudem enttäuschte der Auftragseingang, «der nicht überzeugen kann», schreibt Oskar Schenker von der Bank Vontobel. Dies werde den Umsatz im ersten Quartal beeinflussen. Schenker hat deshalb seine Schätzungen bezüglich Reingewinn für das laufende Jahr um 20% reduziert und stellt auch Anpassungen für 2007 in Aussicht.


Bank Leu: Erwartet Klarheit über die Wachstumsperspektiven
Ins gleiche Horn bläst die Aktienanalyse der Bank Leu, die auf den ersten Blick Raum für eine Anpassung des Gewinns für 2006 nach unten sieht. Allerdings erhoffen sich die Experten von der Präsentation der Zahlen durch das Management, die heute noch statt findet, mehr Klarheit über die Wachstumsperspektiven des Unternehmens zu erhalten.


ZKB: So weit so gut
Stefan Gächter von der ZKB, der die Ergebnisse als «so weit so gut» qualifiziert, rechnet erst gegen Ende des ersten Quartals sowie im zweiten Quartal 2006 mit einem anziehenden Geschäftsgang. Vor diesem Hintergrund lasse sich der vorsichtige Ausblick erklären. Gächter sieht seine Annahmen bezüglich Micronas immer noch in Takt, weshalb seine Gewinnschätzungen voraussichtlich keiner wesentlichen Überarbeitung bedürfen.


Kein Entscheid über Verwendungszweck
Neben dem reinen Zahlenkranz kündigte Micronas auch eine Mittelrückführung an die Aktionäre mittels Nennwertreduktion und Aktienrückkauf an. Zwar estimieren die Analysten, dass das Unternehmen damit sein Versprechen einlöse, nicht benötigte Mittel an die Aktionäre zurückzugeben. Bemängelt wird indes, dass ein Entscheid über den Verwendungszweck nicht getroffen wurde. «Somit werden die Aktionäre einmal mehr ausgelassen», bringt es Vontobel-Analyst Schenker auf den Punkt.(awp/mc/ab)

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