Aktienfokus: Micronas von Ausblick und Daten zu Bestellungseingang belastet
Der Halbleiterhersteller verharrte wie erwartet auch in den ersten drei Monaten 2008 noch in den roten Zahlen. Das Urteil der Analystengilde hinsichtlich der künftigen Entwicklung ist denn auch weitgehend pessimistisch, allerdings werden die erreichten Kosteneinsparungen gelobt. Gegen 11.00 Uhr tendieren Micronas 5,1% tiefer bei 9,30 CHF. Zeitweise waren die Titel um knapp 7% auf 9,13 CHF gesunken. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert unterdessen 0,35%.
ZKB pesssimistisch
Die ZKB zeigt sich wenig optimistisch: Der Ausblick von Micronas sei schwach, dadurch würden auch die Jahresziele in Frage gestellt. Die Experten von Wegelin werfen gar wieder die Frage nach der Zukunft des Unternehmens auf. Auch nach Darstellung der Bank Vontobel gibt es für das kommenden Quartal keine rosigen Aussichten. Die Analysten von Helvea bemängeln ebenso den Ausblick und die vorgelegten Zahlen. Die Experten gehen zudem davon aus, dass das Marktumfeld Micronas belasten dürfte. Beim Blick auf den Bestellungseingang im Bereich Consumer zeigt sich die ZKB enttäuscht. Dies erschwere die Restrukturierung, entsprechend werde das Erreichen der Guidance in diesem Bereich zunehmend unwahrscheinlicher.
Schwächelnder Bestellungseingang
Wegelin bemängelt in einem Kommentar ebenso den Bestellungseingang, der kaum überzeugt habe. Dies gelte auch für den Umsatz im ersten Quartal und den Ausblick für das kommende Quartal. Allerdings scheine auf operativer Stufe dank Kosteneinsparungen ein Turnaround absehbar. Vontobel orientiert sich bei der Einschätzung ebenfalls am Bestellungseingang. Dieser zeichne «ein eher düsteres Bild für das 2. Quartal». Die Analysten der Bank kommen zum Schluss, dass sich die Umstrukturierungsbemühungen zwar inzwischen in der Kostenentwicklung widerspiegelten, sehen aber den Auftragseingang und das erwartete Umsatzniveau eher mit Sorge. «Kurzfristig erkennen wir keine Verbesserungen und haben derzeit keine Anzeichen für Zugewinne von Marktanteilen», schreibt Vontobel in einem Kommentar.
Fortschritte beim Restrukturierungsprogramm
Aus Sicht der Analysten von Helvea gibt es jedoch einen Lichtblick. So mache das Unternehmen Fortschritte bei Restrukturierungsprogramm, was zu einer Verringerung der Verluste im ersten Quartal geführt habe. Andererseits bekomme Micronas den zunehmenden Gegenwind wegen der Finanzkrise und der Unsicherheiten wegen der allgemeinen Wachstumserwartungen am Markt zu spüren. Daraus resultiere die schwächere Guidance für das kommende Quartal. (awp/mc/ps)