Gegen 11.00 Uhr setzen sich die Papiere mit plus 1,8% auf 52,30 CHF an die Spitze des SMI. Nach knapp zwei Handelsstunden ist bereits fast die Hälfte des durchschnittlichen Tagesvolumens umgegangen. Der Schweizer Leitindex kann einen kleinen Teil seiner Vortagsverluste wettmachen und steigt um 0,2%.
Kurszielerhöhung
Mit einer Kurszielerhöhung reagieren die Analysten von Nomura auf die Zahlen. Diese hätten gezeigt, dass der Nahrungsmittelkonzern zwar nicht immun gegen die vielen Belastungen ist, aber durch die bessere Positionierung dennoch eine überragende Entwicklung zeigen kann. Nestlé sei operativ besser als die Konkurrenz, die Aktien aber günstiger bewertet, schreibt Analyst David Hayes.
Inverändert Kauf
Unterdessen senkten sowohl Jefferies als auch die Société Générale ihre Ziele leicht, raten aber unverändert zum Kauf. Analystin Joseline Gaudino von der Société Générale begründete die Zielsenkung insbesondere mit höheren Kapitalkosten. Nestlé bleibe aber gerade in schwierigen Zeiten ein Favorit bei den Anlegern. Jefferies führt das niedrigere Ziel auf die jüngste Wechselkursentwicklung zurück.
Wachstum sei ausgeglichen
«Unspektakulär ist gut», heisst es von Citigroup-Expertin Sara Welford. Das Wachstum sei ausgeglichen und ruhe auf einer breiten Basis, was die hohe Qualität des Geschäftsmodells zeige. Auch Morgan Stanley spricht von einem soliden Halbjahr, der Ausblick werde aber schwieriger. Die Aktie bleibe ein Kerninvestment im Lebensmittelsektor und der Konzern sollte erfolgreich durch das zweite Halbjahr steuern. Allerdings sei das Überraschungspotenzial gering. Die Aktie sei fair bewertet.
Überlegenes Wachstumspotenzial
Vontobel-Analyst Jean-Philipp Bertschy hält indes angesichts des überlegenen Wachstumspotenzials, des ausgeglichenen Portfolios sowie der Erfolgsbilanz des Management und des attraktiven Cash-Flows einen Bewertungsaufschlag von mindestens 10% gegenüber der Konkurrenz für angebracht. Es sei Nestlé erneut gelungen, den Markt zu überraschen. (awp/mc/gh/22)