Aktienfokus Nestlé: Kurs sinkt trotz positiver Bewertung

Der Nahrungsmittelkonzern hat vorbörslich die Geschäftszahlen 2005 kommuniziert. Diese liegen zwar im Rahmen der Erwartungen, Marktbeobachter zeigen sich jedoch enttäuscht von der Margenentwicklung. Unterstützt wird der Negativtrend von Gewinnmitnahmen.


Aktien sinken um 1,4 Prozent

Bis um 10.35 Uhr sinken Nestlé 1,4% auf 393,75 CHF, der Gesamtmarkt (SMI) notiert fast unverändert 0,04% oder 2,45 Zähler tiefer bei 8’038,89 Punkten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind 855’781 Nestlé-Titel gehandelt worden.

Marge überzeugte nicht alle

Der Analystentenor ist einstimmig: Die Resultate seien solide, vor allem das organische Wachstum überzeuge. Jedoch haben gewisse Marktbeobachter mit einer stärkeren Marge gerechnet.

Vontobel: Überdurchschnittliches organisches Wachstum

Diese erreichte zwar die Konsenserwartungen, schreibt Vitus Vonwil von der Bank Vontobel, sei aber nur durch die Dekonsolidierung von Chilled Dairy gestärkt worden. Trotzdem bestätige das Resultat, dass Nestlé weiterhin ein überdurchschnittliches organisches Wachstum erreiche. Vonwil belässt seine Einstufung auf «Sector Outperform».

Julius Bär: Kursrückgang wegen Gewinnmitnahmen

In die gleiche Richtung zielt das Equity Advisory Team der Bank Julius Bär. Sie streichen speziell das organische Wachstum im Bereich «Food&Beverages» sowie den Free Cash Flow hervor. Wenig überrascht zeigen sie sich hingegen vom Ausblick, welcher vom Unternehmen bestätigt wurde. Das Team weist auf Gewinnmitnahmen als möglichen Grund für den Kursrückgang hin.

ZKB: Kursabschlag stellt Kaufgelegenheit dar

Auch Patrik Schwendimann von der ZKB sieht kurzfristige Gewinnmitnahmen als Grund für den Kursabschlag, wie er gegenüber AWP ausführte. Dies stelle jedoch eine Kaufgelegenheit dar, nachdem der Kurs im Vorfeld zur Zahlenpublikation stark gestiegen sei. Dass sich einige Marktteilnehmer von der Marge enttäuscht geben, kann er aufgrund des über den Erwartungen liegenden organischen Wachstums verstehen. Letzteres jedoch unterstützt Schwendimanns positive Einschätzung des Titels.

Von gut bis exzellent

Weitere Analysten sprechen gar von «exzellenten» organischen Wachstumszahlen und schreiben von einem «alles in allem» gesehen «guten» Resultat.

Helvea: Durch Zahlenset verwirrt

Von einem «verwirrenden» Zahlenset schreibt hingegen Helvea-Analyst James Amoroso. Auch er hebt zwar das organische Wachstum als überaus positiv hervor, zeigt sich aber schliesslich enttäuscht vom Resultat. Er müsse seine Einschätzung und das Preisziel komplett überdenken, so Amoroso. (awp/mc/ab)
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