Mit dem Quartalsergebnis hat der Dentalimplantatehersteller die Markterwartungen deutlich übertroffen. Analysten sprechen unisono von einem Glanzresultat. Vor allem das operative Ergebnis und die Erholung im Europäischen Markt werden positiv hervorgehoben. Nobel Biocare liege auf Kurs, die ehrgeizigen Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen, hiess es.
Aktie legte zu
Bis um 10.10 Uhr legen Nobel Biocare in einem kaum veränderten Gesamtmarkt (SMI) 2,3% oder 7,0 CHF auf 313,50 CHF zu, gehandelt sind bislang 129’282 Titel (durchschnittliches Tagesvolumen: 149’501 Aktien). Straumann gewinnen derweilen 0,6% auf 310 CHF.
«Da bleibt einem der Mund offen»
«Da bleibt einem der Mund offen», heisst es im Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Auch die übrigen Marktkommentatoren finden kein einziges Haar in der Suppe und sprechen durchwegs von «hervorragenden» oder «ausgezeichneten» Zahlen.
Erfreuliche Ertragskraft
Besonders die Ertragskraft sei erfreulich, hält Vontobel-Analyst Patrick Laager fest. Sowohl die EBIT-Marge von 34 (32,1)% als auch die Bruttomarge von 83,7 (81,9)% lägen deutlich über den Erwartungen. Die ZKB wertet in diesem Zusammenhang positiv, dass die operativen Kosten trotz höheren Ausgaben für Forschung und Entwicklung und den Aufwendungen für die «World Tour» tief gehalten werden konnten.
Abgestütztes Umsatzwachstum
Aber auch das über alle Regionen breit abgestützte Umsatzwachstum von fast 27% in Lokalwährungen wird am Markt gelobt. Dieses sei um so eindrücklicher, da sich Nobel Biocare im ersten Quartal im Gegensatz zum Konkurrenten Straumann einer relativ hohen Vergleichsbasis gegenüber gesehen habe, heisst es im ZKB-Kommentar.
Marktführerschaft im Nordamerikanischen Markt ausgebaut
Das Wachstum in Nordamerika sei mit gegen 31% in Lokalwährungen deutlich stärker als bei den wichtigsten Konkurrenten, sodass Nobel Biocare die Marktführerschaft im Nordamerikanischen Markt ausbauen konnte, schreibt ZKB-Analystin Yasemin Ersan.
Umsatzwachstum im Europäischen Markt sei deutlich stärker
Besonders das Umsatzwachstum im Europäischen Markt sei deutlich stärker als erwartet, schreibt das Equities Advisory Team der Bank Julius Bär. Auch Kepler Equities streicht das starke Wachstum in Europa heraus, das die jüngste Kritik an einigen Nischenprodukten in Frage stelle. Eine weitere Bank hat im Vorfeld befürchtet, dass die negativen Schlagzeilen zu den Implantaten NobelDirect und NobelPerfect das Umsatzwachstum in Europa verlangsamt haben könnten. Dies sei nun aber offensichtlich nicht der Fall, was eine Anhebung des Kursziels 360 CHF rechtfertige.
Höhepunkt erreicht
Doch wachsen die Bäume tatsächlich in den Himmel? Umsatzwachstum und Marge dürften nun bei Nobel Biocare ihren Höhepunkt erreicht haben, gibt Birgit Kulhoff, Analystin bei Rahn & Bodmer, zu bedenken. Dagegen sieht sie bei Straumann sowohl bei den Verkäufen als auch bei der Marge noch Steigerungspotenzial. (awp/mc/gh)