Aktienfokus: Nobel Biocare und Straumann unter Druck

Nobel Biocare verlieren bis um 10.50 Uhr 7,2% auf 17,33 CHF, bei einem bisherigen Tagestief von 16,84 CHF. Die Titel liegen damit allerdings noch immer über dem Ende August erreichten Jahrestief von 15,33 CHF. Seit dem Höchststand von Anfang Jahr (36,15 CHF) hat sich der Nobel-Kurs mehr als halbiert.


Straumann-Titel auf Jahrestief
Straumann geben 6,9% auf 205,80 CHF nach. Nach der Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen markieren die Valoren mit dem Tagestiefstkurs von 203,30 CHF gerade auch den tiefsten Stand im laufenden Jahr. Anfang Jahr hatten Straumann noch bei einem Hoch von 311,50 CHF notiert. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI verliert derweil 0,8%. UBS-Analystin Maja Pataki kürzt ihre Wachstumsprognosen für den gesamten Dentalimplantatemarkt vor dem Hintergrund der Marktentwicklung in den vergangenen zwei Quartalen und aufgrund von Treffen mit verschiedenen Unternehmen für das laufende Jahr auf gerade noch 2% von bisher 5% und für 2011 auf 4% von 6%. Eine Rückkehr zu zweistelligen Wachstumsraten könne man erst für 2013 erwarten, wobei ein Wachstum von 18-20% wie in der Vergangenheit wohl nicht mehr wiederkehre, so die Analystin.


UBS stuft Nobel-Biocare auf «Sell» zurück
Die Aktien von Nobel Biocare stufe sie auf «Sell» zurück, weil das Unternehmen derzeit eine strategische Neuorientierung durchlaufe, kommentiert die Analystin. Zudem trete Nobel Biocare mit aggressiven Preisnachlässen in Erscheinung. Das Preisziel für die Nobel-Aktie nimmt sie auf 16,40 (18,00) CHF zurück. Straumann bewertet Pataki dagegen als das bestpositionierte Unternehmen der Branche. Dennoch senkt sie ihr Rating für die Titel auf «Neutral» von «Buy» und das Kursziel auf 230 (270) CHF.


Wegelin für Dentalimplantate-Sektor «nicht euphorisch»
Auch die Bank Wegelin hält die kurzfristigen Aussichten für die Dentalimplantateunternehmen aufgrund der schleppenden Konjunkturentwicklung in wichtigen Märkten wie den USA für «nicht gerade euphorisch», wie sie am Dienstag schreibt. Dennoch seien die langfristigen Aussichten unter anderem dank der demograhischen Entwicklung, der zunehmenden Bedeutung der Ästhetik oder den steigenden Einkommen in Schwellenländern weiterhin intakt. Dank der besseren Positionierung scheine Straumann die bessere wenn auch teurere Wahl, schreiben die Beobachter von Wegelin weiter. Allerdings sei ein Rückgang des Aktienkurses bis an die Marke von 200 CHF möglich. «Geduldigen Anlegern» werde empfohlen, allfällige Kursrücksetzer für einen Positionsaufbau zu nutzen. (awp/mc/ps/08) 

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