Sowohl operativ als auch mit dem Umsatz lag Nobel Biocare leicht hinter dem AWP-Konsens zurück. Die Erwartungen an den Branchenprimus seien im Vorfeld aber sehr hoch gewesen, was die Aktien heute unter Druck gebracht habe, hiess es am Markt.
Einbussen von 3,4 Prozent
Bis gegen 11.20 Uhr büsst das Papier 3,4% auf 414,50 CHF ein, gehandelt sind bislang mehr Titel als an einem durchschnittlichen Handelstag. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweilen kaum verändert auf 9`288,12 Punkten (-0,01%).
Solide Zahlen
Nobel Biocare habe heute solide Zahlen abgeliefert, schreibt Sibylle Bischofberger, Analystin bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Auch der Ausblick sei sehr positiv und ehrgeizig, sollte aber zu erreichen sein.
EBIT-Margen-Ziel enttäuschend
Diese Meinung teilt auch Birgit Kulhoff, Analystin bei Rahn & Bodmer. Das Umsatzziel sei anspruchsvoll, aber machbar. Nobel Biocare peilt im laufenden Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 23 bis 25% in Lokalwährungen an. Als eher enttäuschend sieht Kulhoff dagegen das EBIT-Margen-Ziel. Nobel Biocare habe schon im Gesamtjahr 2006 eine Marge von 34% erreicht, im vierten Quartal sogar über 36%. Dies bedeute, dass der Gewinn in Zukunft nur noch vom Umsatz getrieben werde.
Nachlassende Umsatzdynamik in den USA
Das vorgelegte Zahlenset findet die Analystin `ok`. Im vierten Quartal habe sich jedoch in den USA eine nachlassende Umsatzdynamik gezeigt. Daniel Jelovcan, Analyst bei Helvea, weist dagegen darauf hin, dass die Vorjahresbasis im vierten Quartal vor allem in den USA sehr hoch gewesen sei. Es wäre falsch zu sagen, dass Nobel Biocare `nur die Erwartungen getroffen habe`, so Jelovcan. Der Marktführer habe erneut ein exzellentes Resultat erzielt, vor allem bezüglich Margen.
Gemischte Zahlen
Von gemischten Zahlen spricht Vontobel-Analyst Christoph Gubler. Nobel Biocare habe ein gutes Wachstum vorgelegt, die hohen Erwartungen an die Profitabilität aber nicht ganz erreicht. Der Ausblick sei stark, einige Marktteilnehmer hätten im Vorfeld aber damit gerechnet, dass sich Nobel Biocare ein noch höheres EBIT-Margen-Ziel vornehmen würde.
Aktien bereits hoch bewertet
Die Aktien von Nobel Biocare sind bereits hoch bewertet und werden noch immer mit einer deutlichen Prämie gegenüber Straumann gehandelt. Auf diesem Niveau stelle es eine Herausforderung dar, die `Multiples` weiter steigern zu können, schreibt Gubler.
Nobel Biocare wächst schneller
Für Kulhoff bleibt Straumann der `Top Pick` im Sektor. Sie rechnet hier mit einer zunehmenden Umsatzdynamik, Nobel Biocare wachse jedoch nach wie vor schneller. Dagegen habe Straumann ein deutlich höheres Verbesserungspotenzial bei den Margen. (awp/mc/ar)