Aktienfokus: Novartis trotz Abbruch NKS 104 im Plus

Für Händler und Analysten kommt dieser Schritt nicht überraschend. Der Betrag der Rückstellung sei für die Gesellschaft nicht gewichtig. Zudem habe der Konzern seine Gewinnprognosen für 2005 bestätigt, hiess es. Novartis gewinnen bis um 11.40 Uhr 0,15 CHF oder 0,2% auf 67,60 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, steigt derweilen um 0,53% auf 7’497 Punkte.


ZKB: Keine Überraschung
Für Hernani L. de Faria von der ZKB kam die Nachricht nicht überraschend. Novartis habe im dritten Quartal die Entwicklung dieses Statins für den Einsatz in Kombination mit Diovan abgebrochen und eine Wertverminderung von 66 Mio USD vorgenommen. Bereits damals habe Novartis darauf hingewiesen, dass je nach weiteren Daten das Projekt ganz abgebrochen werden könnte, was weitere Wertminderungen nach sich ziehen würde.


Wertverminderung bereits berücksichtigt
Die ZKB habe darauf in ihrem Modell eine zusätzliche Wertverminderung von 200 Mio USD berücksichtigt, schreibt de Faria weiter. Zwar sei die bekannt gegebene Wertminderung 33% höher als die eigenen Annahmen, auf Ebene des Konzern-EBIT würde dies allerdings lediglich ein Unterschied von 1% machen.


Vontobel: Reingewinn-Schätzung wird reduziert
Claudio Werder von der Bank Vontobel wird nun seine Reingewinn-Schätzung für 2005 um die Abschreibung um 3 bis 4% reduzieren. Auf die Prognosen 2006 bis 2009 habe das Impairment aber keinen Einfluss, schreibt Werder weiter, denn NKS104 habe er in seinen Umsatzprognosen nicht berücksichtigt, weil er das Zulassungsgesuch erst für 2008 erwartet hatte. Entsprechend sieht er bezüglich seinen Gewinnschätzungen 2006 bis 2009 keinen Nachholbedarf.


Ins gleiche Horn bläst auch Swiss Equites Sales von Julius Bär. Deshalb erwarten die Experten nicht mit einem wesentlichen Effekt auf die Aktien.


Helvea: Sorge um moderates Umsatzwachstum
Auch Andrew Fellows von Helvea war von einer Zulassung für 2008 ausgegangen. Für 2010 hatte er mit einen Umsatz von 225 Mio respektive von 750 Mio USD zum Höhepunkt des Produktezyklus kalkuliert. Entscheidend für Fellow ist aber, dass diese Massnahme erneut die Schwäche von Novartis aufdecke, Produkte aus dem Forschungs-Portfolio durchzubringen. Seine Sorgen seien gestiegen, dass Novartis nur ein moderates Umsatzwachstum zeigen werde. Entsprechend hält er an seinem Anlagerating «Neutral» fest.


Aktie deutlich unterbewertet
An ihrer Rating «Übergewichten» respektive «Sector Outperform» halten auch die ZKB und Vontobel fest. Vontobel, weil die bisherigen Schätzungen 2006 bis 2009 ebenfalls nicht angepasst werden müssen und ZKB weil die Novartis-Aktien mit einem Kurs/Gewinnverhältnis von 16,7 auf der Basis des für 2006 geschätzten Gewinns pro Aktie im Branchenvergleich (KGV 2006 E: 18,1) als deutlich unterbewertet zu betrachte sei. Die ZKB erwartet für Novartis einen positiven Nachrichtenfluss. (awp/mc/ab)

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