Die Unternehmensleitung reduzierte die Gesamtjahresprognosen ein weiteres Mal. Neu wird den Aktionären im laufenden Jahr ein Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich und ein EBIT vor Sonderbelastungen von rund 250 Mio CHF in Aussicht gestellt. Die Titel sinken bis um 9.15 Uhr um 12,9% bzw. 15,00 CHF auf 101 CHF. Das Tagestief liegt bei 99,10 CHF. Insgesamt wurden bislang rund 28’000 Titel gehandelt. Das durchschnittliche Tagesvolumen liegt bei etwa 98’000 Titeln. Die Titel der ebenfalls im Textilmaschinenbau tätigen Rieter geben unterdessen 5,5% auf 255,25 CHF nach. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert 1,7%.
Zahlenwerk enttäuscht
Die Bank Vontobel zeigt sich vom vorgelegten Zahlenwerk enttäuscht. Nun rechnet Analyst Michael Foeth, nachdem die Geschäftslage in den Bereichen Coating, Vacuum und Space nach wie vor robust war, mit einer zunehmenden Verschlechterung in der Textilsparte und einer Verlangsamung bei Drive Systems und Solar. Die Finanzkrise, die zu Projektverzögerungen im Bereich Solar führen könnte, wird nach Ansicht des Analysten die Aussichten für Wachstum im kommenden Jahr gefährden.
«Sehr dunkler Gesamtschatten»
Die Marktbeobachter von Wegelin zeichnen vor dem Hintergrund der vorgelegten Zahlen ebenso eine düsteres Bild für die Zukunft von Oerlikon. Über dem Solar-Potential liege «ein sehr dunkler Gesamtschatten und wird keine Anleger aus der Reserve locken». Die Kursrasur bei Oerlikon habe schon gewaltige Dimensionen angenommen. Obwohl die trüben Aussichten eigentlich antizipiert sein sollten, werde das Papier kaum drum herum kommen, «nochmals aufs Kursschafott gelegt zu werden». (awp/mc/ps/15)