Die Analysten hatten sich vom Ergebnis allerdings mehr erhofft. In einem schwächeren Gesamtmarkt notiert die Aktie mit Abstand zuunterst im SMI-Tableau.
32% höherer EBIT aber tieferer Reingewinn
Der Luxusgüterkonzern hat 2005/06 den Betriebsgewinn (EBIT) um 32% auf 741 (VJ 561) Mio EUR gesteigert, die EBIT-Marge stieg um 3,4 Basispunkte auf 16,6%. Unter dem Strich verblieb jedoch ein tieferer Reingewinn von 1’094 (1’212) Mio EUR, was vor allem am kleineren Gewinnbeitrag der Beteiligung British American Tobacco (BAT) liegt, wie Richemont am Donnerstag mitteilte. Ohne Berücksichtigung einmaliger Sondereffekte im vergangenen Geschäftsjahr und im Jahr zuvor hätte sich aber der Gewinnbeitrag der Beteiligung auf 544 (493) Mio EUR und der Reingewinn auf 1’130 (831) Mio EUR erhöht. Der Umsatz stieg – wie bereits bekannt – um 17% auf 4,308 Mrd EUR.
Höhere Dividende für die Aktionäre
Vom Gewinn soll den Aktionären eine höhere Dividende ausgeschüttet werden. Der Generalversammlung wird eine ordentliche Dividende von 0,60 (0,50) EUR und eine ausserordentliche Dividende von 0,50 (0,50) EUR vorgeschlagen. Im Hauptbereich Schmuck, der über die Hälfte zum Umsatz beiträgt, nahm der EBIT um 35% auf 616 (456) Mio EUR zu, die EBIT-Marge stieg um 4,2 Basispunkte auf 27,7%. Im Bereich Uhren kletterte der EBIT um 57% auf 227 (145) Mio EUR, die EBIT-Marge auf 21,4 (16,7)%. Im Bereich Lederwaren & Mode, zu dem die beiden Sorgenkinder Lancel und Dunhill gehören, konnte der operative Verlust auf 38 (41) Mio EUR vermindert werden.
Lancel soll Break-Even noch in diesem Geschäftsjahr erreichen
Richemont rechne weiterhin damit, dass Lancel den Break-Even noch im laufenden Geschäftsjahr erreichen werde, sagte Finanzchef Richard Lepeu an der Telefonkonferenz zum Jahresabschluss. Der operative Verlust konnte im Geschäftsjahr 2005/06 auf 8 Mio EUR halbiert werden. Dagegen weitete sich der operative Verlust von Dunhill auf 30 Mio EUR aus. Das Geschäft werde neu ausgerichtet, die Marke werde sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren. In den ersten beiden Monaten April und Mai des laufenden Geschäftsjahres 2006/07 hat Richemont ein Umsatzwachstum von 18% verzeichnet. Man beobachte derzeit eine steigende Nachfrage in den etablierten Märkten, teilte der Luxusgüterkonzern weiter mit. In den neuen Märkten sei eine wachsendes Bewusstsein der Kunden und eine steigende Nachfrage nach Luxusgütern festzustellen. Es sei aber aus heutiger Sicht unmöglich, die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und deren möglichen Einfluss auf die Nachfrage nach Luxusgütern vorherzusagen. Die Analysten waren insgesamt etwas enttäuscht vom Ergebnis. Sie hatten erwartet, dass die überzeugenden Umsatzzahlen stärker.
(awp/mc/ab)