Aktienfokus Richemont: Nach starken Umsatzzahlen im Plus
Richemont hat vorbörslich ein Umsatzwachstum für die Periode von April bis August von 16% in Euro sowie von 17% in lokalen Währungen bekannt gegeben. Die von AWP befragten Analysten rechneten mit rund 11 bzw. 12%. Das Wachstum war praktisch in allen Divisionen und allen Regionen stark. Nach zwei Monaten hatte Richemont noch ein Wachstum von 15% in Euro sowie ebenfalls von 17% in lokalen Währungen vermeldet.
Erwartungen etwas gedämpft
Bezüglich Ausblick versuchte Richemont die Erwartungen etwas zu dämpfen. Man sei zwar weiter optimistisch, aber die hohen Wachstumsraten nach 5 Monaten dürften aufgrund der hohen Vergleichsraten vermutlich nicht ganz aufrecht erhalten werden können, hiess es.
Die Richemont-Aktie notierte um 10.25 Uhr 2,5% höher auf dem Stand von 50,90 CHF, gehandelt waren knapp 640’000 Titel. Der Gesamtmarkt (SMI) lag 0,34% im Plus.
Analysten sind begeistert
Die Analysten zeigten sich in ihrer Mehrheit begeistert von den Richemont-Umsatzzahlen. Positiv überrascht habe vor allem das Wachstum in Europa und Japan, heisst es etwa bei der Bank Vontobel. Und Richemont weise mit den heute veröffentlichten Zahlen das höchste Wachstum innerhalb der Peer-Gruppe aus. Die grossen Investitionen, die Richemont gemacht habe, würden sich weiter auszahlen, schreibt Helvea in einem Kommentar. Hier wird vor allem auf das starke Wachstum bei den Luxusuhren hingewiesen, das vermutlich mit einem Gewinn an Marktanteil einhergehe.
Betriebsgewinn vermutlich stark unterschätzt
Da die Umsatzzahlen über den Erwartungen ausgefallen sind, dürfte der (Betriebs-)gewinn, zu dem heute allerdings keine Angaben gemacht wurden, sogar noch stärker unterschätzt worden sein. Bei einem Umsatz-Wachstum, das um 2-3% über den eigenen Schätzungen ausgefallen sei, dürften die EBIT-und Reingewinnschätzungen um vermutlich etwa 7-10% erhöht werden, heisst es bei LODH.
Kurs könnte leicht unter Druck geraten
Die Schätzungen nach oben anpassen werden auch die Bank Vontobel sowie Helvea. Letztere erhöht auch das Kursziel auf 54 von zuvor 45 CHF. Dagegen glauben die Sales-Leute von Julius Bär, dass die guten Zahlen bereits im Aktienkurs drin seien und es daher Zeit sei, seine Gewinne ins Trockene zu bringen. Vorbörslich hatte es denn auch so ausgesehen, als dass der Kurs leicht unter Druck kommen könnte. (awp/mc/ab)